Francisco González, Präsident der BBVA:
Der Präsident der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria, Francisco González, ist davon überzeugt, dass die spanische Wirtschaft das Potenzial dazu hat, im kommenden Jahr um zwei oder sogar drei Prozent zu wachsen, wenn sich die Regierung für noch mehr Reformen entscheiden könnte.
Madrid – Vor allem auf dem Arbeitsmarkt und dem Energiesektor, aber auch die Komplettierung der Reform des Finanzsektors seien Vorraussetzung dafür, denn immerhin befänden sich noch Banken in den Händen des Staates. Der Bankpräsident wies darauf hin, dass Spanien zwar die Rezession hinter sich gelassen habe, doch die Erholung der Wirtschaft sei weiterhin schwach, und es werde noch geraume Zeit dauern, bis die Krise überwunden sei.
„Vom technischen Standpunkt aus betrachtet hat Spanien die Rezession verlassen, aber auch die Krise überwunden zu haben, ist eine andere Sache. Das bedeutet unter anderem, Arbeitsplätze zu schaffen. Momentan geht es zwar schon etwas besser, aber die Zeichen sind noch kaum zu erkennen“, hatte der Bankchef in einem Interview mit dem Sender Onda Cero erklärt. Augenblicklich besagt die Vorausberechnung der Bank, dass das Brutto-Inlandsprodukt (BIP) Spaniens 2014 um 0,9 Punkte zunehmen wird, geringfügig über der Schätzung der spanischen Regierung, die bei 0,7 Prozent liegt.
González ist der Meinung, dass die Regierung die Arbeitsverträge vereinfachen muss, um Festanstellungen gegenüber den Zeitverträgen zu konsolidieren. Er setzt sich auch für Reformen ein, um die Energieversorgung preisgünstiger zu gestalten und verlangt von der Regierung, den Umbau des Finanzsystems zu vollenden. Er ist davon überzeugt, dass Spanien seinen aufgrund der Krise eingegangenen Verpflichtungen nachkommen und sehr viel produktiver, effizienter und stärker sein wird. „Wir werden ein neues System haben, stärker und produktiver, das mehr Arbeitsplätze und mehr Wohlstand schaffen kann“, versicherte er.
Der Präsident der BBVA erinnerte daran, dass durch die Krise Millionen Arbeitsplätze zerstört wurden und die Korruption erschreckend zugenommen hat. „Was in Spanien passierte, ist nicht akzeptabel, und es existiert in der Bevölkerung eine enorme Enttäuschung über ein System, das nicht funktioniert hat“, fügte er wörtlich hinzu.