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Die Insel La Palma wird wegen ihrer Naturschönheiten auch Isla Bonita genannt. Sie ist die nordwestlichste und eine der geologisch jüngsten Inseln der Kanaren. Die Spuren verschiedener Vulkanausbrüche sind an vielen Kratern und Lavaströmen entlang der Vulkanroute auf der Cumbre Vieja und dem großen Krater der Caldera de Taburiente noch erkennbar. Abseits des Massentourismus konnte sich die Insel vielerorts ihren ursprünglichen Charakter erhalten.

La Caldera de Taburiente

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La Caldera de Taburiente. Foto: Moisés Pérez Pérez

Die traumhaften, grünen Berglandschaften La Palmas bieten unendlich viele Ausflugsziele. Das wichtigste – und zweifellos berühmteste – ist der Krater Caldera de Taburiente, der 1954 kurz nach Las Cañadas del Teide auf Teneriffa zum zweiten Nationalpark der Kanaren erklärt wurde.

Die Caldera ist mit 28.000 Metern Umfang, 9.000 Metern Durchmesser und 1.707 Metern Tiefe einer der größten Erosionskrater der Welt.

Verschiedene Wege führen zur Caldera de Taburiente. Da ist einmal die Nordstrecke, die zum Schluss einen traumhaften Ausblick in das jäh abfallende Gelände der Caldera bietet: Ein bestürzend schönes Naturbild. Übrigens eine sehr schöne Route, die durch reines Naturschutzgebiet führt. Über den Süden erreicht man die Caldera auch durch den Barranco de las Angustias. Hier sieht man den Krater aus einem anderen Blickwinkel, von einer wesentlich niedrigeren Warte aus, als bei der Nordroute. Die Perspektive zeigt steil ansteigende Felswände, die praktisch nicht erkletterbar scheinen.

Wanderungen durch die Caldera de Taburiente sind für geübte Bergsteiger ein beliebtes Ziel. Es ist jedoch zu empfehlen, sich unter kundiger Führung in dieses raue Gelände zu begeben!

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Märchenwald Los Tilos

Los Tilos ist ein zauberhafter Mischwald im Norden von La Palma, der wieder einmal beweist, dass die Insel ihren Beinamen grüne Insel zu Recht trägt. Nehmen Sie sich Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang durch dieses Naturparadies. Wer die Kinderzeit nicht ganz vergessen hat, wird leicht zu der Überzeugung kommen, dass der Wald, in dem Rotkäppchen, Schneewittchen, Jorinde und Joringel und all die anderen Märchenfiguren lebendig wurden, so und nicht anders ausgesehen haben muss.

Fantasie beiseite: Der Los Tilos-Wald wurde von der UNESCO bereits vor Jahren zum Biosphären-Reservat erklärt. Dieses UNESCO-Programm stellt Gebiete mit ganz besonderen Ökosystemen unter Naturschutz, um die dort vorhandene Artenvielfalt zu erhalten. 2003 wurde ganz La Palma zum Biosphären-Reservat ernannt und dadurch unter den besonderen Schutz der UNESCO gestellt.

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Teneguía

Der letzte Vulkanausbruch auf der Insel war der des „Teneguía“ im Süden der Insel im Jahr 1971. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden, alle konnten sich rechtzeitig retten. Das gigantische Schauspiel des feuerspeienden Berges ließ sich jedoch kaum jemand entgehen. Aus allen Teilen der Insel kamen die Palmeros, um ihren Vulkan zu sehen. Sonderflüge von den anderen Inseln brachten Unmengen von neugierigen Menschen nach La Palma.

Heute werden wissenschaftliche Untersuchungen an dem Vulkan vorgenommen. An einigen Stellen des Teneguía wurden an der Oberfläche Temperaturen von mehr als 300 Grad gemessen!

Naturliebhaber kommen hier übrigens in jeder Hinsicht auf ihre Kosten. Es handelt sich nicht nur um ein geologisch hochinteressantes Gebiet – hier bieten sich auch dem Wanderfreund lohnende Ausblicke.

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Blick zu den Sternen

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Observatorio Roque Muchachos. Foto: IAC

Der Roque de los Muchachos ist besonders durch die internationale Sternwarte berühmt. Sie besteht aus den von verschiedenen europäischen Ländern auf einem Gelände von zwei Quadratkilometern errichteten Teleskopen.

Die wissenschaftliche Forschungsstation auf dem Roque de los Muchachos wurde Ende Juni 1985 offiziell eingeweiht und ist nun auf dem besten Wege, sich zum wichtigsten Observatorium der nördlichen Hemisphäre zu entwickeln. Im Juli 2007 erblickte hier das größte Teleskop der Welt, das GTC (Gran Telescopio de Canarias) sein „erstes Licht“.

Der Roque de los Muchachos ist nebenbei der höchste Berg der Insel La Palma (2.426 m), praktisch ein Rand der Caldera. Der auf dieser Höhe überwiegend wolkenfreie, besonders dunkle Nachthimmel war Grund für die Wahl des Standortes dieser Teleskope. Die Abgeschiedenheit der Insel und ihre geringe Besiedlungsdichte verhindern außerdem die „Verschmutzung“ der Atmosphäre mit Streulicht. Um diese weltweit hervorragenden Qualitäten für den Betrieb der Sternwarte auch für die Zukunft zu sichern, wurde außerdem ein Gesetz zum Schutz des Nachthimmels auf La Palma (Ley del Cielo) verabschiedet.

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