Zum ersten Mal nach der Wirtschaftskrise
Madrid – Gemäß einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) über die Steuerbelastung der Mitglieds-
staaten hat die Abgabenlast in Spanien zum ersten Mal seit der Wirtschaftskrise den OECD-Durchschnitt überschritten. So wurden den spanischen Arbeitnehmern 2018 durchschnittlich 34,4% ihres Bruttogehaltes für Steuern und Sozialabgaben abgezogen – 0,7% mehr als 2017 und 0,1% über dem Durchschnitt der OECD. Trotzdem liegt Spanien weit hinter der Steuerlast anderer Mitgliedsstaaten wie beispielsweise Deutschland (39,7%).
Zuletzt zwischen 2002 und 2007 sorgten der Wirtschaftsboom und eine erhöhte Schaffung von Arbeitsplätzen für eine Zunahme der Abgabenlast über dem OECD-Schnitt. Im vergangenen Jahr 2018 legte Spanien dann wieder zu und erreichte erneut einen Wert über diesem Durchschnitt. Eine geringere Steuerlast haben Arbeitnehmer in Großbritannien (33,5%), eine weitaus höhere in Dänemark (44,9%) und Frankreich (46,1%).
Aus der entsprechenden Studie der OECD für 2017 geht zudem hervor, dass in Spanien weniger die Steuern und mehr die Sozialabgaben den Bruttolohn drücken. Von den Gesamteinnahmen durch Steuern und Sozialabgaben machte die Einkommensteuer 21,8% (OECD-Schnitt: 23,9%) aus, die Sozialversicherungsabgaben 34% (OECD-Schnitt: 26%).
Die durchschnittliche Steuerlast der OECD stieg in den vergangenen Jahren nur sehr langsam an, 2018 lediglich um 0,1%. Begründet auch auf der Ende 2017 in den USA erfolgten Steuerreform, die die Abgabenlast von 26,8% auf 24,3% senkte. Wie in den USA ging die Steuerlast in weiteren 14 Mitgliedsstaaten zurück.