Ausländische Investoren besitzen 43% der börsennotierten Aktien
Die spanische Börse hat sich in kürzester Zeit von einer uninteressanten Einrichtung für den Handel mit Wertpapieren in das Wunschobjekt der ausländischen Investoren verwandelt. Die großen internationalen Fonds erreichten 2014 die „historische“ Beteiligung von mehr als 43 Prozent am lokalen Markt. Das sind fünf Punkte mehr als im Vorjahr und übertrifft mit 7,2 Punkten das Jahr 2007.
Ausländische Investoren sind die hauptsächlichen Besitzer börsennotierter spanischer Aktien, und ihr Gewicht liegt drei Punkte über dem Durchschnitt der Europäischen Union. Das geht aus einer Verlautbarung über die Verteilung der Eigentümer der Aktien hervor, die von „Bolsas y Mercados Españoles“ BME veröffentlicht wurde.
Mehr als ein Viertel, genau 26,2% des Aktieneigentums der börsennotierten spanischen Unternehmen, befinden sich dagegen im Besitz spanischer Familien. Das besagen die Daten zum 31. Dezember 2014. Dieser Prozentsatz entspricht einem Wert von 167 Milliarden Euro. Die Anteile spanischer Familien an der Börse sind gegenüber dem Stand zum Beginn der Krise im Jahr 2007 um sechs Punkte gewachsen. Das ist der höchste Prozentsatz der letzten 12 Jahre und gleichzeitig doppelt so hoch wie der Durchschnitt der Europäischen Union. „Diese Daten beweisen, wie attraktiv Aktien als Sparanlagen für Familien sein können“, erklärten die Autoren dieser Studie.
Dagegen hat sich die Zahl der Aktien, die sich im Besitz der Öffentlichen Verwaltung befinden und die an der Börse gehandelt werden, um 0,4 Prozent reduziert und lag Ende 2014 bei lediglich 1,9%, während sie im Vorjahr noch 2,3% betrugen.
Auch Banken und Sparkassen ohne öffentliche Beteiligung verzeichneten Ende 2014 einen historischen Tiefstand von 4,3%, seit diese Daten aufgezeichnet werden. Das sind 0,8% weniger als im Jahr zuvor und elf Punkte unter dem Stand von 1992. „Ein Zeichen für eine strategische Umorientierung, welche die wichtigsten Geldinstitute des Landes durchgeführt haben“, lautet der Kommentar vonseiten der BME.
Gesellschaften, die nichts mit dem Finanzmarkt zu tun haben, bilden die dritte Gruppe der Aktieneigentümer an der spanischen Börse mit einer Quote von 17,1% – der niedrigste Stand seit dem Jahr 2000.
Andere kollektive Anlegergruppen wie Versicherungs- oder Finanzierungsgesellschaften haben ihre Anteile an der Börse auf 7,8% erhöht, 0,4% mehr als im Vorjahr.