Radikale Fußballfans sollen stärker überwacht werden

Nach dem Tod von „Jimmy“

Nachdem bei einer Massenschlägerei zwischen radikalen Fußballfans der beiden Fußballclubs Deportivo La Coruña und Atlético de Madrid am 30. November 2014 ein Anhänger getötet wurde, hat das Innenministerium angeordnet, die Ultras wie extreme Gruppierungen zu behandeln und als solche einer entsprechenden Überwachung zu unterziehen.

Madrid – An jenem Novembersonntag waren noch vor dem Spiel insgesamt rund 200 Fußballfanatiker am Ufer des Flusses Manzanares in Madrid regelrecht aufeinandergeprallt und hatten sich eine Schlägerei geliefert, in deren Verlauf der 43-jährige José Romero Taboada, genannt „Jimmy“, zusammengeschlagen und in den Fluss geworfen wurde. Dieser gewaltsame Tod hatte zur Folge, dass sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf die „Ultras“ richtete und das Innenministerium Handlungsbedarf erkannte.

Nun wurden die gewaltbereiten Fans in den „Aktionsplan gegen organisierte und gewalttätige Jugendgruppen“ aufgenommen. Ursprünglich hatte der Plan nur die Überwachung und Verfolgung extrem rechter oder linker Gruppierungen sowie der Latin-Bands zum Ziel. Doch der Staatssekretär für Sicherheit, Francisco Martínez, hat laut einer Nachrichtenagentur in einer internen Anweisung festgestellt, dass die Fußball-Clans häufig ebenfalls aus jungen Menschen bestehen, die in der Regel jünger als dreißig Jahre sind, eine feste Struktur haben, einer extremen politischen Ideologie folgen und äußerst gewaltbereit sind. Martínez soll in dem Dokument eingestanden haben, dass den Ultras bislang nicht die nötige Aufmerksamkeit entgegengebracht worden ist. Das soll sich nun ändern. So hat Martínez die Erfassung und politische Einordnung aller Ultra-Gruppierungen angewiesen. Darüber hinaus soll in den typischen Versammlungsorten der Ultras – Fußballstadien und Bars – die Polizeipräsenz verstärkt werden.