Zwei Canarios waren unter den Geehrten; eine der Ehrungen löste Proteste aus
Am ersten Jahrestag seiner Proklamation zum König von Spanien zeichnete Felipe VI. 39 spanische Bürger mit dem Verdienstorden „Orden del Mérito Civil“ aus. Die Zeremonie fand im Säulensaal des Palacio Real in Madrid statt, der für die bedeutendsten Anlässe reserviert ist. Hier wurde der Beitritt Spaniens zur EU unterschrieben und auch das Abdankungsgesetz, welches es Juan Carlos I. ermöglichte, die Königswürde an seinen Sohn Felipe abzutreten.
In seiner Rede widmete der König das erste Jubiläum seiner Regentschaft all jenen unbekannten Bürgern, die Spanien „durch ihr beispielhaftes Verhalten groß gemacht“ haben. Er habe keine bessere Art und Weise gefunden, um an einem solchen Tag die Werte und Prinzipien, welche das demokratische Zusammenleben leiten müssen, hervorzuheben, als „die Hauptrolle an diese Gruppe von Spaniern abzutreten, die, ohne nach Ruhm und Ehre zu streben, ein autentisches Beispiel für vorbildliches Verhalten geben“.
Unter den Ausgezeichneten ist ein Opfer eines ETA-Anschlages, eine Ärztin, die in Afrika gegen Ebola kämpft, Wissenschaftler, Forscher, Immigranten, freiwillige Helfer, Unternehmer, berufstätige Mütter und Menschen mit Behinderung, die beispielhaft schwierige Umstände gemeistert haben.
„Euer Vorbild ist außergewöhnlich“, wendete sich Felipe an die Anwesenden, „denn es basiert auf Werten wie Opferbereitschaft und Mut, Verdienst und Exzellenz, Anstand, Loyalität, Konstruktvität und Überwindung, Solidarität und Hingabe. Ihr seid Ausdruck der besten Alltagsrealität Spaniens und zur gleichen Zeit ein Beispiel für die Jugend.“
Teneriffa war doppelt vertreten
Den „Orden del Mérito Civil“ erhielt auch die 77-jährige Africa Fuentes aus Santa Cruz de Tenerife für ihr jahrzehntelanges Engagement in mehreren Sozialküchen der Stadt und Jorge Macauada aus La Laguna, der durch eine fortschreitende Sehbehinderung in jungen Jahren aus dem Berufsleben gerissen wurde und danach bei der Blindenstiftung ONCE in Madrid Ausbilder wurde.
Ein ganzes Dorf empört sich
Im Nachhinein wurde die Ordensverleihung durch den Protest eines ganzen Dorfes gegen die Auszeichnung des Unternehmers Miguel Ángel Fernández Torres überschattet. Dieser hatte in Montemayor in Cáceres die Verwaltung eines Heilbades, das allen Einwohnern gemeinsam gehört und für viele auch die Arbeitsstelle ist, geführt, Pleite gemacht, über eine Million Euro Schulden hinterlassen und damit allen geschadet und viele ruiniert.