Kampf gegen Übergewicht bei Kindern


Keine Süßigkeiten und Erfrischungsgetränke mehr an Schulen

Seit Beginn des neuen Schuljahres kommt ein Gesetz zum Tragen, das im Juni einstimmig vom Madrider Parlament verabschiedet wurde. Kinderärzte hatten immer wieder gewarnt und aufgezeigt, dass Spanien europaweit das Land mit den meisten übergewichtigen Kindern ist.

Madrid – Wie die Statistik besagt, ist jedes vierte Kind in Spanien übergewichtig oder gar fettleibig. Im Frühjahr letzten Jahres hat der Kongress das sogenannte Gesetz über Sicherheit bei Nahrungsmitteln und Ernährung beschlossen. Dieses Gesetz verbietet den Verkauf von Produkten mit hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt an Schulen. Das bedeutet das Aus für Süßigkeiten, süße Backwaren aller Art und zuckerhaltige Erfrischungsgetränke in den Schulkantinen. Also keine Donuts mehr statt des Pausenbrots.

 Das erlaubte Niveau dieser gesundheitsschädigenden Substanzen muss für Produkte, die in Kindergärten konsumiert werden, noch im Rahmen der Ausarbeitung des Gesetzes festgesetzt werden. Die neuen Normen verpflichten die Schulzentren, welche ein Mittagessen anbieten, auch dazu, spezielle Menüs für Schüler bereit zu halten, die an Glutenunverträglichkeit leiden.

Werbung eingeschränkt

Auch die Werbung für Nahrungsmittel in den Medien durch Ärzte oder Personen in weißen Kitteln, die Ärzte darstellen, ist nach dem Gesetz nicht mehr erlaubt. Das gilt auch für Werbespots in denen reale oder fiktive Patienten auftreten, und über die „Segnungen“ bestimmter Nahrungsmittel sprechen und diese empfehlen.

„Auch Organisationen, Institute oder Verbände dürfen den Verzehr bestimmter Nahrungsmittel nicht mehr empfehlen“, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Es gehe darum, dem Verbraucher verständlich zu machen, dass ein konkretes Nahrungsmittel nichts bewirken kann, sondern eine ausgeglichene Ernährung den Körper gesund erhält.

Die Richtlinien des Gesetzes über Ernährungssicherheit lehnen sich weitgehend an die Bestimmungen der EU an, was die Nahrungsmittelwerbung betrifft, geht jedoch noch einen Schritt weiter. Es verfolgt die Absicht, die Bürger zu einer gesunden Ernährung anzuhalten und die Erziehung dazu soll schon in den Schulen beginnen.

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