Feierliches Gedenken an die Weihe der Basilika

Am 1. Februar hielt der Apostolische Nuntius in Spanien eine Messe, der hunderte Gläubige beiwohnten

Eigentlich wird das Fest von Maria Lichtmess und der Schutzpatronin der Kanarischen Inseln, der Heiligen Jungfrau von Candelaria am 2. Februar gefeiert. Doch dieses Jahr fiel schon am 1. Februar eine wahre Pilgermasse in den Ort Candelaria ein.

Grund dafür war das 50. Jubiläum der Weihe des Marientempels, der Basilika von Candelaria, und die aus diesem Anlass vom Apostolischen Nuntius in Spanien, Monsignore Manuel Monteiro, gehaltene Messe. Hunderte von Gläubigen, allen voran der kanarische Regierungschef Paulino Rivero, erinnerten sich im Rahmen der Zeremonie an die nunmehr 50-jährige Geschichte der Basilika, Pilgerstätte der kanarischen Inseln. Monsignore Monteiro frischte in der Homilie die Erinnerungen der Anwesenden an die Geschichte des Erscheinens der Heiligen Jungfrau auf und blickte zurück auf den 1. Februar 1959, als die Basilika von einem seiner Vorgänger geweiht wurde. Im Rahmen der Messe wurde das Werk „Jubiläumsmesse“ des Komponis­ten Emilio Coello uraufgeführt.

Am 2. Februar, Feiertag auf Teneriffa, setzten sich die Feierlichkeiten fort. Rund 8.000 Menschen kamen nach Candelaria, um die Madonnenfigur in einer großen, von Bischof Bernardo Álvarez angeführten Prozession zu begleiten. Zuvor waren der Heiligen Jungfrau im Rahmen einer Messe die im letzten Jahr zur Welt gekommenen Kinder präsentiert worden. In seiner Predigt ging der Bischof unter anderem auch auf die Wirtschaftskrise ein. „Es ist nicht schlecht, uns an Gott zu wenden, wenn wir in Schwierigkeiten sind. Doch der Glaube ist nicht nur für schwere Zeiten. Wir müssen jeden Tag an Gott denken, auch wenn die Dinge für uns gut laufen“, appellierte der Bischof. Ganz Politiker urteilte Bernardo Álvarez weiter, dass die Krise nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern vielmehr ein Problem der Werte sei. „Wir sehen nicht die große Zahl von Betrügern, die mit den Finanzen von uns allen gespielt und Dinge verkauft haben, die sie nicht besaßen. Die strukturellen Probleme der Welt werden nicht zu lösen sein, wenn sich die Herzen nicht ändern.“

Während der feierlichen Prozession über den Platz vor der Basilika überflogen drei F-18 des spanischen Luftwaffenstützpunktes Gando auf Gran Canaria die Basilika.

Bis 8. Februar ist in den   Räumlichkeiten des alten Rathauses eine Ausstellung zur Geschichte der Basilika zu sehen (geöffnet 11.00 bis 13.00 und 17.00 bis 20.00 Uhr). Ohne religiösen Hintergrund aber trotzdem sehenswert ist sicherlich die ebenfalls im Rahmen des Jubiläumsprogramms für den 8. Februar um 10.00 Uhr angekündigte Oldtimerausstellung auf dem Platz vor der Basilika.

Die Legende

Die Legende erzählt, dass zu vorspanischen Zeiten Guanchen-Hirten nach einem Unwetter an der Küste von Candelaria eine Frauengestalt entdeckten, die aufrecht, aber reglos stand. Als sie auf Rufe nicht reagierte, hoben die Hirten Steine auf, um sie auf die Unbekannte zu werfen, doch ihr Arm erstarrte gelähmt mitten in der Bewegung. Ab diesem Moment verehrten die Guanchen bei Güímar diese Frauengestalt mit dem Kind auf dem Arm als heilig und brachten sie in einer Höhle an der Küste unter. Bei einem heftigen Unwetter, so heißt es, brachen große Wellen in die Höhle und rissen die Original-Figur mit sich.

Die Marienfigur in Candelaria ist in jedem Fall eine Kopie der schwarzen Madonna, von der die Geschichte erzählt. Geschichtsforscher nehmen an, dass die erste Marienfigur von einem spanischen Schiff stammte, das bei dem Unwetter vor der Küste unterging.

Die „Vírgen de Candelaria“ wurde von Papst Clemens dem VIII. im Jahr 1599 zur Schutzheiligen der Kanaren erklärt.

Die heutige Basilika, in der die Schutzheilige untergebracht ist, ist der zweite Marientempel, der an diesem Ort entstanden ist. Der erste wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut und im Februar 1789 von einem Brand zerstört. Die Dominikanermönche begannen mit dem Bau eines neuen Tempels, an dem scheinbar ewig gebaut wurde. Erst dadurch, dass im Jahr 1948 der damalige Bischof von Teneriffa, Domingo Pérez Cáceres zusammen mit dem Architekten Enrique Marrero Regalado aus Granadilla die Fertigstellung vorantrieben und sich auch das Cabildo und die Gemeinde Candelaria dafür einsetzten, wurde die Fertigstellung möglich. Am 1. Februar 1959 wurde die Basilika vom damaligen Apostolischen Nuntius geweiht.