Export und Subventionen in der Autoindustrie tragen zu moderatem Anstieg der Produktion bei
Das Nationale Statistische Institut hat aktuell Daten zur Entwicklung der verarbeitenden Industrie veröffentlicht, die diesem Sektor je nach Interpretation ein Wachstum oder auch einen Rückgang bescheinigen. Bereinigt um die jahreszeitlich bedingten Schwankungen ergibt sich ein jährliches Wachstum von 4,3%, das höchste seit 2010.
Madrid – Jedoch scheint die statistische Bereinigung in diesem Fall das Bild zu verzerren, nicht zuletzt weil die Osterwoche im letzten Jahr in den März und in diesem in den April fiel. Ohne die jahreszeitliche Korrektur jedenfalls weist der Produktionsindex sogar einen Rückgang um 2% aus.
Unabhängig von diesen mathematischen Verwirrungen steht jedoch fest, dass die industrielle Produktion in den vergangenen sechs Monaten in Folge ein Wachstum zu verzeichnen hatte. Motor dieser Entwicklung ist der Fahrzeugbau, der im April gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 22% angewachsen ist. Auch die Elektronik- und Computerherstellung, die in der spanischen Industrie eine geringere Rolle spielen, ist um 20% gewachsen.
Motor dieser Entwicklung ist der Export sowie die staatliche Subventionierung des Autokaufs durch den PIVE-Plan, den die Regierung nun verlängern will.
Zu dieser positiven Tendenz tragen weiterhin auch die beiden wichtigsten Industriezweige Spaniens bei: die Lebensmittelindustrie verzeichnet seit Monaten ein leichtes Wachstum von 4% Jahresrate, und die Energieversorger haben nur noch einen geringen Rückgang von 1,3% zu verbuchen. Zudem zeigt sich dank des Wachstums in der Fahrzeugproduktion auch bei der Herstellung von Investitionsgütern ein Anstieg von 9%, was die Regierung als ein Anzeichen dafür interpretiert, dass die Unternehmen ihre Produktionskapazitäten ausbauen. Diese Entwicklung bestärkt die Regierung Rajoy in ihrer Einschätzung, dass sich das Wachstum der spanischen Wirtschaft beschleunigt.