Alles bereit für die Neujahrskonzerte des Joven Orquesta de Canarias

  • Am 1., 2. und 3. Januar gibt das Jugendorchester der Kanarischen Inseln Konzerte auf Teneriffa, Gran Canaria und Fuerteventura. 
  • Das Orchester arbeitet an den letzten Details, um das neue Jahr mit einem Repertoire zu begrüßen, das Sibelius, Grieg und Benito Cabrera miteinander verbindet.

Ein Repertoire, das von der Liebe zum Land geprägt ist, zieht sich wie ein roter Faden durch die Werke von Sibelius, Grieg und Benito Cabrera. Mit diesem Programm, in dem die folkloristischen Wurzeln, die sie inspirieren, einen zentralen Platz einnehmen, legt das Joven Orquesta de Canarias (JOCAN) derzeit die Einzelheiten seiner inzwischen traditionellen Neujahrskonzerte unter der Leitung von Víctor Pablo Pérez fest.

Dienstag, 30. Dezember 2025. – Am Dienstag, dem 30. Dezember, öffnete das Orchester die Türen zu seinen Proben für die Medien und erhielt außerdem Besuch vom Generaldirektor für kulturelle Innovation und Kreativwirtschaft der kanarischen Regierung, Cristóbal de la Rosa, der sich aus erster Hand ein Bild von den Vorbereitungen und den Bemühungen um dieses Musikprojekt machen konnte. An dem Treffen nahm auch die Vertreterin der DISA-Stiftung, Amayra Peñate, teil, die sich mit den Künstlern unterhalten konnte, die von dieser Einrichtung ein Stipendium für die Ausbildung und die Instrumente erhalten haben.

Die Konzerte finden am 1. Januar im Auditorium von Teneriffa statt und werden am folgenden Tag, dem 2. Januar, im Palacio de Congresos auf Fuerteventura fortgesetzt. Die Tournee endet am 3. Januar im Auditorium Alfredo Kraus in Las Palmas de Gran Canaria. Alle drei Aufführungen beginnen um 19:30 Uhr. Eintrittskarten sind an den üblichen Verkaufsstellen der drei Auditorien zum Preis von 10 Euro und mit Sonderrabatten für Studenten, Rentner und Arbeitslose erhältlich.

Von kanarischer Folklore bis zu skandinavischer Romantik

Eröffnet wird das Programm mit ‚Tamat‘, einem Werk von Benito Cabrera in einer neuen Orchesterfassung von Juan Durán, die bei diesem Konzert zum ersten Mal aufgeführt wird. ‚Tamat‘ ist ein Begriff, der verschiedenen Quellen zufolge in den Sprachen der kanarischen Ureinwohner die Zahl acht in ihrer weiblichen Form bezeichnet, ein symbolischer Hinweis auf die acht Inseln. Die Suite widmet jeder von ihnen einen Satz; bei dieser Gelegenheit wird eine Auswahl von vier Teilen aufgeführt: Esero, Erbania, Titerroygatra und Canaria, deren Titel sich auf die Namen der Eingeborenen der Inseln beziehen.

In diesem Werk gelingt es, die populäre kanarische Musik mit der zeitgenössischen akademischen Sprache zu verschmelzen, ausgehend von den Traditionen der einzelnen Inseln, die manchmal subtil angedeutet und manchmal direkt heraufbeschworen werden, wie bei den Kanaren des 18. Jahrhunderts in dem Gran Canaria gewidmeten Satz. All dies wird in einer modernen Sprache und mit der persönlichen Handschrift des Komponisten artikuliert.

Der junge Pianist Martín García García, einer der herausragendsten spanischen Solisten seiner Generation, ist der Protagonist des zweiten Teils des Konzerts mit dem Klavierkonzert Nr. 2 a-Moll op. 16 von Edvard Grieg, einem der emblematischsten Werke des romantischen Repertoires. Als Schlüsselfigur der norwegischen musikalischen Renaissance verstand es Grieg, das Erbe der deutschen Romantik mit der musikalischen Identität seines Landes in Einklang zu bringen, indem er melodische Wendungen und Rhythmen einfließen ließ, die von der nordischen Folklore inspiriert waren. Die berühmte Eröffnung des Konzerts – mit einer kraftvollen orchestralen Geste, gefolgt von einer Kaskade des Pianos – weicht einem Werk voller Lyrik, Virtuosität und emotionaler Tiefe, das in einem Finale gipfelt, das vom Halling inspiriert ist, einem traditionellen norwegischen Tanz von großer Vitalität.

Das JOCAN endet mit Jean Sibelius’ „Symphonie Nr. 2 in D-Dur, op. 43“, einer der berühmtesten Kompositionen des Finnen. Sibelius, der als Nationalheld gilt, konstruiert in diesem Werk einen einheitlichen Diskurs, der auf einem wiederkehrenden Dreitonmotiv basiert, das sich durch die vier Sätze zieht. Vom pastoralen Charakter des eröffnenden Allegretto bis zum grandiosen und triumphalen Finale zeigt die Sinfonie eine große emotionale Bandbreite, mit einer starken Präsenz volkstümlicher Elemente und einer unverwechselbaren Orchesterfarbe.

Vorträge

Im Vorfeld des Konzerts finden Vorträge statt, die dem Publikum den historischen und künstlerischen Kontext der auf dem Programm stehenden Werke näherbringen sollen. Eine Stunde vor Beginn des Konzerts wird der Vortrag „Klanglandschaften zwischen kanarischer und nordischer musikalischer Identität: Entschlüsselung des Konzerts“ von María Sánchez und Victoria Hernández, Studentinnen der Musikwissenschaft am Conservatorio Superior de Música de Canarias (Musikhochschule der Kanarischen Inseln), gehalten.

Diese Vorträge geben dem Publikum die Möglichkeit, einige der ästhetischen und kulturellen Schlüssel zu entdecken, die das Repertoire ausmachen, von der atlantischen Klangfülle von ‚Tamat‘ bis zu den kompositorischen Grundlagen, die das Rückgrat des Programms bilden. [Text und Bild: Gobierno de Canarias]