Amoklauf in Guía de Isora

42-Jähriger tötete seine Schwiegereltern und seinen vierjährigen Sohn

Fassungslosigkeit und tiefe Erschütterung herrschen auf Teneriffa nach einem schrecklichen dreifachen Mord. Am 13. März trübte die irrsinnige Tat eines 42-jährigen Mannes die Ruhe des kleinen Ortes Piedra Hincada in Guía de Isora.

Mit Blutflecken auf Händen und Hemd stürzte der Mann in eine nahe gelegene Bar und schrie: „Ich habe meine Familie getötet!“. Die Blutspur ließ keine Zweifel an seiner Behauptung und führte zum Haus Nummer 15 in der Calle Basalto. Dort hatte José Antonio G.S. wenige Augenblicke zuvor seine Schwiegereltern und seinen vierjährigen Sohn mit zahlreichen Messerstichen getötet.

Die Polizei fand die Leiche des 50-jährigen Schwiegervaters des mutmaßlichen Täters im Erdgeschoss, die des Kindes und seiner Großmutter (54) im ersten Stock des Einfamilienhauses. Auch die Tatwaffe – ein großes Messer – konnte sichergestellt werden.

Der Täter wurde von der Polizei wegen der Verletzungen, die er sich wohl bei dem Versuch, sich das Leben zu nehmen, zugefügt hatte, ins Krankenhaus gebracht.

Anwohner und Bekannte beschrieben José Antonio G.S. als freundlichen und unauffälligen Mann, der oft mit seinem Sohn auf dem Spielplatz zu sehen war und ihn zum Fußballspielen begleitete. Offenbar deutete nichts auf einen potenziell gefährlichen oder aggressiven Charakter des Mannes hin, gegen den keine Anzeigen wegen häuslicher Gewalt vorlagen. Auch Drogen- oder Alkoholprobleme seien nicht bekannt gewesen, berichteten Nachbarn. Am Tag des Massakers jedoch habe José Antonio schon morgens in der Bar Cognac getrunken, sagten Augenzeugen aus. Es wurde gemutmaßt, dass der Amoklauf auf  einen Anfall von Eifersucht zurückzuführen sei.

Die 32-jährige Lebenspartnerin des Mannes, Mutter des getöteten Kindes und Tochter des getöteten Ehepaares, kam an diesem Tag gegen 21.00 Uhr nichtsahnend von der Arbeit zum Haus ihrer Eltern, wo sie die schreckliche Nachricht erfuhr und einen Nervenzusammenbruch erlitt.

Die Stadtverwaltung von Guía de Isora verhängte eine dreitägige Trauer. Die drei Mordopfer wurden am 15. März unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt.

José Antonio G.S., der von den Kapverden stammt und arbeitslos ist, lieferte sich indessen ein Duell mit der Kriminalpolizei. Wie die Zeitung La Opinión unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete, verweigerte er jede Aussage und gab sich den Ermittlern gegenüber geradezu herausfordernd gelassen.

Tage später erließ der Richter nach der ersten Vernehmung Haftbefehl wegen Mordes in drei Fällen.