Zwangsversteigerung im letzten Moment verhindert

Rentnerehepaar aus Tejina kann vorerst aufatmen

Im kleinen Ort Tejina im Norden Teneriffas hat ein Rentnerehepaar große Sorgen. Jesús Carall und Cristina de León stehen stellvertretend für viele ähnliche Geschichten, die durch die zugespitzte Wirtschaftskrise und die hohe Arbeitslosigkeit geschrieben werden.

Das Ehepaar hatte für ein Appartement im Küstenort Bajamar seinerzeit eine Hypothek in Höhe von 30.000 Euro aufgenommen, die es nun nicht voll bezahlen konnte. 9.700 Euro standen davon noch offen, weshalb das Kreditinstitut ihr Appartement zwangsversteigern wollte. Der Termin stand schon fest: 6. März 2012. Die Enteignung und Versteigerung konnte nun im buchstäblich letzten Moment verhindert werden.

Mit Hartnäckigkeit und der Unterstützung vieler Anwohner und Mitglieder des Verbands „Plataforma de Afectacos por la Hipoteca en Tenerife“ (etwa „Bürgerbewegung der Hypotheken-Betroffenen“) haben Jesús und Cristina aber schließlich erreicht, dass die CajaCanarias-Filiale des Ortes noch einmal mit sich verhandeln lässt und sich um eine Lösungsfindung bemüht. Am 1. März fand inTejina eine Protestkundgebung der Betroffenen statt, bei der Jesús der Öffentlichkeit erklärte, wie es zu dieser Situation kam.

Nachdem er seine Arbeit verlor, war er nicht mehr in der Lage, die Zahlungen an die Bank zu leisten. Sein Sohn, für den er das Appartement seinerzeit gekauft hatte, war ebenfalls arbeitslos und keine Hilfe. Nun habe sich die Situation aber geändert, denn sein Sohn habe eine Arbeit gefunden und werde in Zukunft den Kredit weiter abzahlen können.

„Es ist ein Eigentum, für dessen Erwerb wir viele Opfer gebracht haben, und der Verlust wäre für uns sehr schlimm“, sagte Jesús Carall. Von der Sparkassenleitung bekam er nun zumindest die Zusage, die Hypothek neu zu verhandeln.