Meinungsumfrage
Die Wirtschafts- und Finanzkrise präsentierte der spanischen Regierung bei der jüngsten Meinungsumfrage des CIS erneut die Rechnung, und diesmal besonders deutlich. Insbesondere der Ministerpräsident musste auf dem Ranking der beliebtesten politischen Führungskräfte Spaniens erhebliche Einbußen verschmerzen.
Madrid – Auf einer Beliebtheitsskala von 0 (schlecht) bis 10 (sehr gut) erreichte José Luis Rodríguez Zapatero im Oktober nur 4,73 Punkte, seine schlechteste Bewertung, seit er spanischer Regierungschef ist. Zum Vergleich, im April dieses Jahres erreichte er noch 5,58 Punkte.
Kleines Trostpflaster dürfte für den Regierungschef sein, dass sein schärfster Gegner, Oppositionschef Mariano Rajoy, keinen Gewinn daraus schlagen konnte, denn auch seine Beliebtheit ist seit April dieses Jahres deutlich gesunken, von 4,24 auf 3,88 Punkte.
Fänden jetzt allerdings Wahlen statt, würden die regierenden Sozialdemokraten (PSOE) und die oppositionellen Konservativen (PP) je 39,7% der Stimmen erhalten. Die regierende Partei hat damit vier Punkte seit den letzten Parlamentswahlen verloren.
Aus der Umfrage wurde ebenfalls ersichtlich, dass es der Regierung nicht gelungen ist, den Eindruck zu vermitteln, die nationale Wirtschaftskrise habe ihren Ursprung in der internationalen Finanzkrise. So glauben 39,8% der Befragten, dass die nationalen Probleme auf Entscheidungen und die Politikführung der Regierung zurückzuführen sind, während 35,7% internationale Umstände dafür verantwortlich machen.
Demnach kommt auch Zapateros Kabinett nicht gut weg. Die meisten Punkte haben Celestino Corbacho, Minister für Arbeit und Immigration, Wirtschafts- und Finanzminister Pedro Solbes und Industrieminister Miguel Sebastián verloren. Mit 5,17 Punkten erreicht die Verteidigungsministerin nicht nur die beste Punktzahl, sie ist auch erstmalig vor Vizeregierungschefin María Teresa Fernández de la Vega die derzeit angesehenste politische Führungskraft Spaniens.