Bürgermeister von Icod will Eröffnung nur nach Ende des Rechtsstreits zulassen
Viele Jahre schon tobt der Kampf zwischen dem Eigentümer und Betreiber des Schmetterlingsparks und der Stadt Icod de los Vinos. Schon in den 90er Jahren gab es erhebliche Meinungsverschiedenheiten, die im Jahr 2004 nach vielen Drohungen und Anzeigen in der Schließung des Mariposario gipfelten, die nach einem langwierigen Gerichtsprozess angeordnet worden war.
Während von der Stadt – damals noch unter Bürgermeister Juan José Dorta – immer wieder angezeigt wurde, dass der Schmetterlingspark die Bauvorschriften missachtet und das Äußere des Gebäudes nicht an den Baustil des alten Stadtkerns angepasst habe, beteuerte der Eigentümmer stets, dass er vom technischen Büro der Stadt sei-nerzeit die Genehmigung für seine Pläne erhalten hatte. Fest steht, dass in diesem Rechtsstreit eine persönliche Fehde zwischen Ex-Bürgermeister Juan José Dorta und dem Mariposario-Eigentümer José Antonio Plaza ausgefochten wurde bzw. wird.
Icods Ex-Bürgermeister Juan José Dorta musste erst kürzlich wegen Korruptionsverdacht vor dem Richter erscheinen. Der Sozialist soll ebenso wie andere Mitglieder der alten Regierungsmannschaft im Rahmen urbanistischer Entscheidungen Amtspflichtverletzung begangen haben. Auch im Fall Mariposario musste Juan José Dorta bereits aussagen.
Nach dem Regierungswechsel im Mai dieses Jahres – ein Bündnis CC-PP beendete die 24-jährige PSOE-Ära – schien mit dem neuen Bürgermeister Diego Afonso eine Einigung zwischen Stadt und Schmetterlingspark zumindest nicht mehr utopisch.
Anfang Dezember kündigte José Antonio Plaza die unmittelbar bevorstehende Wiedereröffnung des Schmetterlingsparks an, da seiner Meinung nach nun alle vom Gericht gestellten Auflagen erfüllt sind. Bürgermeister Afonso will allerdings nicht zulassen, dass der Park wiedereröffnet wird, bevor nicht ein endgültiges richterliches Urteil sowie die entsprechende Eröffnungslizenz vorliegen. Wie lange es noch dauern wird, bis der Schmetterlingsgarten tatsächlich wieder für Besucher geöffnet wird, ist immer noch unklar. Dass persönliche Feindschaften die Drachenbaumstadt für so lange Zeit um eine Touristenattraktion ärmer machen, ist jedenfalls ein Armutszeugnis.