Unternehmerverband verfasst Verhaltenskodex
Während der letzten Jahre geriet der nationale Unternehmerverband CEOE zunehmend in die negativen Schlagzeilen. Nun will die Organisation durch einen Verhaltenskodex ihre Mitglieder an die Leine nehmen und für Disziplin und Ordnung sorgen.
Madrid – Dass der Verband an Ansehen verloren hat, haben die Mitglieder insbesondere ihrem ehemaligen Präsidenten Gerardo Díaz Ferrán zu verdanken, der derzeit wegen Vermögensverschiebung in Untersuchungshaft sitzt. Auch der Bárcenas-Skandal, bei dessen Untersuchung aufgedeckt wurde, dass viele Großunternehmer hohe „Parteispenden“ an die Partido Popular (PP) leisteten, hat das Image angekratzt.
Nun beschloss der Vorstand, ungebührlichem Verhalten einen Riegel vorzuschieben und beschloss einen Verhaltenskodex. Laut dem heutigen Präsidenten Juan Rosell geht es dem CEOE vor allem darum, sich gegen „die sittenwidrige Einflussnahme auf andere, verbandsfremde Personen zur Erlangung eines Vorteils“ zu stellen. Genauer gesagt: „Die Mitglieder sind zum rechtmäßigen Handeln verpflichtet und dürfen keinesfalls auf irgendeine Form der Bestechung zurückgreifen.“ Und damit nicht der geringste Zweifel aufkommen kann, wurde Rosell noch präziser: Der Verhaltenskodex würde ausdrücklich verbieten, jeder im Dienst einer öffentlichen oder privaten Institution stehenden Person, einer Partei oder einem Kandidaten für ein öffentliches Amt Geld oder Wertgegenstände anzubieten oder zu übergeben mit der Absicht, rechtswidrig an ein Geschäft oder einen anderen Vorteil zu gelangen oder diesen beizubehalten. Eine interne Kommission soll über die Einhaltung der neuen Verhaltensrichtlinien wachen und für „gute Führung und Transparenz“ sorgen. Bei Zuwiderhandlung droht der Ausschluss aus dem Verband.
Rosell mahnte abschließend, ein korrektes Verhalten sei nicht beispielhaft, sondern eigentlich selbstverständlich und müsse unbedingt zur Normalität werden.