Warten auf Regen

Teneriffas Landwirtschaftsbeauftragter: „Die Lage der Landwirtschaft ist dramatisch“

Der Wassermangel auf den Inseln bereitet weiterhin Sorge, und die kurzfristigen Aussichten geben kaum Hoffnung auf Regen. Der Sommer kann noch dauern, und die Lage spitzt sich immer weiter zu.

Nun hat die meteorologische Beobachtungsstation von Izaña am Fuße des Teide bestätigt, dass das hydrometeorologische Jahr 2011-2012 mit einem Volumen von 45,7 Litern pro Quadratmeter das bei weitem trockenste seit Beginn der Messungen im Jahr 1916 war. Die Niederschlagsmenge war  im Zeitraum 2011-2012 so gering, dass sie sogar das bislang trockenste Jahr 1998-1999 (79,9 Liter pro Quadratmeter) noch weit übertrifft. Das hydrometeorologische Jahr, das am 1. September beginnt und am 31. August des darauffolgenden Jahres endet, unterscheidet sich vom Wasserwirtschaftsjahr, das am 1. Oktober beginnt und am 30. September endet.

Wie von den Wissenschaftlern der Wetterwarte Izaña weiter festgestellt wird, ist auch die Tatsache erstaunlich, dass die fünf trockensten hydrometeorologischen Perioden während der letzten 15 Jahre verzeichnet wurden.

Der Leiter des Landwirtschaftsressorts im Cabildo von Teneriffa, José Joaquín Bethencourt, gab dieser Tage zu bedenken, dass die Wasserreservoirs der Insel mittlerweile nur noch einen Mindeststand aufweisen – etwa 4% ihres Fassungsvolumens – und die derzeitigen Wasserressourcen „lächerlich“ seien. Ende September, so Bethencourt, müsse es unbedingt regnen, denn die Landwirtschaft könne nicht mehr bis November auf die Niederschläge warten. Die Gemeinden rief er zum sparsamen Umgang mit Wasser auf.

Der Präsident des kanarischen Bauernverbands, Henry Sicilia, kritisierte die mangelnde Vorsorge – nicht nur dieses Jahr, sondern auch mit Blick auf vergangene Trockenperioden. Maßnahmen wie die Inbetriebnahme von Entsalzungsanlagen seien nicht getroffen worden, weil sie als zu kostspielig galten.

Auf La Palma wurden vom Inselwasseramt unlängst Subventionszahlungen für verschiedene Wassergemeinschaften in Höhe von 285.000 Euro beschlossen, um die Folgen der Dürre zu bewältigen.