Ryanair verteidigt sich gegen Vorwürfe:
Angesichts der Vorwürfe, die es von allen Seiten gab, als drei Flugzeuge der irischen Low-cost-Gesellschaft Ryanair Ende Juli in Valencia notlanden mussten, weil ihnen der Treibstoff ausgegangen war, sah sich der Präsident der Airline zu einem Kommentar genötigt.
Madrid – „Die Notlandung der drei Maschinen am 26. Juli in Valencia war keineswegs ein gefährlicher Zwischenfall. Unsere Gesellschaft hat in jedem Moment die Sicherheitsvorschriften eingehalten“, erklärte Michael O´Leary, der Präsident von Ryanair. „Es handelt sich auch nicht um eine Sparmaßnahme, wenn unsere Maschinen mit genau kalkulierten Kerosinmengen starten, sondern es geht um die Sicherheit. Wir wollen nicht, dass die Flugzeuge zu knapp betankt sind, aber auch nicht, dass sie zu viel Treibstoff mit sich führen. Wir sind darum bemüht, dass sie die optimale Menge tanken und damit die Sicherheit gewährleisten“, betonte er. O`Leary hatte in Madrid eine Pressekonferenz einberufen, um die Version seiner Gesellschaft zu dem Zwischenfall vom 26. Juli darzulegen.
Er räumte ein, dass die drei Maschinen Notlandungen beantragt hätten, da sich ihre Treibstoffvorräte dem Minimum annäherten, das für eine zusätzliche Flugzeit von dreißig Minuten berechnet ist. Der Ryanair-Chef wies darauf hin, dass die Maschinen seiner Gesellschaft weder 2010 noch 2011 ähnliche Probleme zu verzeichnen hatten, sondern lediglich diese drei Notlandungen wegen Treibstoffmangels. „Diese Art von Landung gehört zur Routine in der Luftfahrt, und sie werden in der Regel wegen ungewöhnlicher meteorologischer Bedingungen notwendig, wie sie in Valencia der Fall waren, als wegen eines schweren Gewitters über Madrid/Barajas 15 Flugzeuge nach Valencia umgeleitet werden mussten, darunter die drei Ryanair-Maschinen“.
„Erst am 3. Januar mussten zwei Flugzeuge der Virgin Air in London notlanden, insgesamt gab es 28 ähnliche Fälle in den vergangenen zwei Jahren“, berichtete er an anderer Stelle.
Der oberste Chef der Fluglinie, welche in Spanien die meisten Passagiere befördert, erklärte mit nicht zu überhörendem Triumph, seit der Zwischenfall von Valencia bekannt geworden sei, hätten die Online-Buchungen bei Ryanair sämtliche Rekorde gebrochen.
Angesichts der Meldungen, das spanische Verkehrsministerium habe eine Untersuchung eingeleitet, erklärte O´Leary, einzig und allein die irische Luftfahrtbehörde könne eine Sanktion wegen Gefährdung der Sicherheit verhängen.
Anzeige gegen SEPLA
Ebenso hat der Präsident von Ryanair angekündigt, er werde die spanische Pilotengewerkschaft SEPLA wegen Diffamierung verklagen. Damit solle garantiert werden, dass die falschen Anschuldigungen zurückgenommen würden. Er werde nicht zulassen, dass das makellose Sicherheitsprotokoll der irischen Gesellschaft, die seit 28 Jahren Passagiere befördere, beeinträchtigt werde.
Ebenso habe er seine Anwälte beauftragt, gegen Äußerungen des Iberia-Kommandanten Jorge Ruiz und den Anwalt des Verbraucherverbandes Ceaccu, Eugenio Ribón, vorzugehen. Nach den Vorfällen in Valencia hatte der Pilot erklärt, die Gesellschaft verteile Prämien an Piloten, die Treibstoff sparen. Die Verbraucherorganisation hatte Ryanair beschuldigt, die Sicherheit der Passagiere aufs Spiel zu setzten.