Virtuose Leichtigkeit, differenzierte Dynamik und kraftvolles Akkordspiel

Konzerte Conny Mulawarma

Seit einigen Jahren schon ist die Pianistin Conny Mulawarma ein gern gesehener und gehörter Gast in Puerto de la Cruz.

Ihre beiden Konzerte im Hotel „Maritim“ und im „Bambi Astoria“ im Februar widmete sie vorwiegend der Romantik: Chopin und Schubert. Jedoch war mit zwei Sonaten von Domenico Scarlatti auch die höfisch galante Zeit vertreten. Eine Überraschung mögen für manche Zuhörer Mozarts Variationen über das französische Kinderlied „Ah, vous dirais-je, Maman“ gewesen sein, hinter dem sich das deutsche „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ verbirgt. Hier konnte Conny Mulawarma in den Variationen sehr unterschiedlichen Charakters die ganze Bandbreite ihres Könnens entfalten: virtuose Leichtigkeit, differenzierte Dynamik und kraftvolles Akkordspiel.

Eine andere Welt eröffneten die fünf Werke von Frederic Chopin. Sie verlangten von der Künstlerin nicht nur eine brillante Technik, sondern auch eine differenzierte Gestaltung der Stimmung: perlend schwebende Läufe und zart hingetupfte Verzierungen, aber auch akzentuierte Rhythmen und Akkorde. In den beiden Nocturnes dominiert verträumte Melancholie, im „Minutenwalzer“ faszinierende Geläufigkeit; die „Mazurka“ lebt von ihren tänzerischen Rhythmen und Akkorden; die „Fantaisie Impromptu“ vereinigt all diese Aspekte. Die Pianistin wurde all diesen Facetten gerecht.

Der dritte Teil des Konzerts war Franz Schubert gewidmet. Die Herkunft dieser Werke von diesem genialen Liederkomponisten war unüberhörbar: Immer wieder gab es Passagen mit eingängig melodiösen Themen. Auch hier konnte die Künstlerin ihre hohe Anschlagskultur beweisen: Sie verlieh den Melodien das warme Timbre einer Singstimme. Den Abschluss bildete das bekannte „Impromptu Es-Dur“, vorgetragen in furiosem Tempo. Das aufmerksame und dankbare Publikum erklatschte sich noch eine kleine Zugabe, ehe die Künstlerin mit großem Beifall verabschiedet wurde.

An dieser Stelle sei auch all denen gedankt (in diesem Falle besonders dem Hotel „Maritim“ und „Bambi Astoria“), die auf vielfältige Weise die Kulturszene in Puerto de la Cruz unterstützen und bereichern.

Rosemarie Heiduk