Verschärfte Kontrolle von Lebensmitteln und Kosmetikprodukten in Vorbereitung

Anfang Juli wurden in Spanien Zehntausende Tuben illegaler Zahnpasta sichergestellt

Zufall oder Absicht, Tatsache ist, dass die spanische Regierung im Eiltempo eine Verschärfung der Kontrolle von Lebensmitteln und Kosmetikprodukten angeordnet hat, nachdem Anfang Juli Zehntausende von illegal aus Südafrika eingeschmuggelten Tuben Zahnpasta in spanischen Geschäften sichergestellt wurden.

Madrid – Verschärft wurde diese Situation noch durch die Tatsache, dass in den Vereinigten Staaten etwa eine Woche zuvor aus China eingeschmuggelte Zahnpasta-Tuben entdeckt worden waren, deren Zusammensetzung sich als giftig herausstellte.

Die in Spanien entdeckten illegalen Zahnpasta-Tuben, die meist in Billig-Geschäften und Märkten in den Regionen Andalusien, Madrid, Navarra, Murcia und Valencia verkauft wurden, sind leicht zu erkennen. Auf ihnen steht zwar der bekannte Markenname Colgate, alle übrigen Angaben sind jedoch in englischer Sprache. Außerdem sind Verpackungen und Tuben meist größer als die wirklichen Colgate-Tuben. Mehr als verdächtig ist auch das Verfallsdatum, das auf einigen der inzwischen sichergestellten Tuben steht: 34. August 2008. Für viel Wirbel hat in diesem Zusammenhang insbesondere die Tatsache gesorgt, dass in verschiedenen Krankenhäusern, hauptsächlich in der Region Valencia, die verdächtigen Zahnpasta-Tuben an Patienten verteilt worden waren.

Ein Sprecher von Colgate-Palmolive hat jeglichen Zusammenhang mit diesen eindeutig illegalen Zahnpasta-Tuben und dem von ihm vertretenen Unternehmen von der Hand gewiesen. Nie seien in Spanien oder in anderen EU-Ländern von ihnen Colgate-Tuben aus Südafrika eingeführt worden, wurde versichert.

Das Gesundheitsministerium hat umgehend die Sicherstellung und Analyse der verdächtigen Tuben angeordnet. Bislang wurden spanienweit über 150.000 Tuben vom Markt genommen. Bei den Analysen wurde in zahlreichen der illegalen Tuben das gesundheitsschädliche Lösungsmittel Diethylenglykol festgestellt.

In Zusammenarbeit mit den autonomen Regionen will die Zentralregierung in Madrid jetzt im Eiltempo einen nationalen Plan zur Verschärfung der Kontrollen von Lebensmitteln und Kosmetikprodukten ausarbeiten. Hauptaufgabe ist dabei die Vereinheitlichung der Inspektionskriterien.