Der Humboldtblick verkommt und die Zuständigen scheint es nicht zu kümmern
Alexander von Humboldt würde sich vermutlich im Grabe umdrehen, wüsste er wie es an dem nach ihm benannten Aussichtspunkt heute aussieht.
Zwar ist der weite Ausblick über das Orotavatal – trotz der regen Bautätigkeit der letzten Jahrzehnte – immer noch herrlich, doch wer den Blick aus der Ferne in die unmittelba- re Umgebung des Mirador schweifen lässt, der dürfte schockiert sein. Graffiti-Sprüher haben sich nach Lust und Laune an dem neuen Bauwerk vergnügt und völlig ungestört hinter der Absperrung gearbeitet. An den Wänden sind die teuren Steinplatten teilweise abgefallen oder beschädigt. Die wiederholten Ankündigungen der Stadt Orotava über die Eröffnung des Humboldtblicks erwiesen sich als leere Worte. Jahre nach der Fertigstellung des Neubaus am Aussichtsplateau (Kostenpunkt 800.000 Euro) schieben sich die verschiedenen Behörden und Ämter gegenseitig den Schwarzen Peter zu. Es wird über die Säuberung der Wände und Reinigung der Fenster von den Graffiti-Schmierereien gesprochen. Wir warten darauf!
„Ich habe im heißen Erdgürtel Landschaften gesehen, wo die Natur großartiger ist, reicher in der Entwicklung organischer Formen. Aber nachdem ich die Ufer des Orinoko, die Cordilleren von Peru und die schönen Täler Mexikos durchwandert, muss ich gestehen, nirgends ein so mannigfaches, so anziehendes, durch die Verteilung von Grün und Felsmassen so harmonisches Gemälde vor mir gehabt zu haben… Ich kann diesen Anblick nur mit den Golfen von Genua und Neapel vergleichen, aber das Orotava-Tal übertrifft sie bei weitem durch seine Ausmaße und die Reichhaltigkeit seiner Vegetation.“
Alexander von Humboldt 1799