Tragischer Tod auf der Warteliste

Aorta gerissen

In Nordkastilien ist ein Mann gestorben, weil er zu lange auf die notwendige Operation warten musste. Er litt an einer Erweiterung der Hauptschlagader, einem Aortenaneurysma, und stand seit Mai 2012 auf der Warteliste.

Leon – Er erlebte den Eingriff nicht mehr, denn am 21. Februar 2013 starb er an einem Riss des Aneurysmas. Eigentlich hatte er für den Januar schon einen Operationstermin, doch dann wurden Notfall-Patienten vorgezogen, denen es noch schlechter ging. Die Anwälte der Familie bereiten nun eine Klage gegen den Kastilischen Gesundheitsdienst vor. Der Patient war vom Gesundheitsdienst in Kategorie 3 eingestuft worden, die für Fälle gilt, die nicht sehr dringlich sind, weil die Verzögerung keine Verschlimmerung der Krankheit nach sich zieht. Die Familie hält diese Qualifizierung angesichts der Ereignisse für falsch. Zudem gibt es Widersprüche. Aus seiner Krankengeschichte geht hervor, dass sein Aneurysma auf 58 Millimeter erweitert war. In den Unterlagen aus der Operationsvorbereitung, einen Tag, bevor er auf die Warteliste kam, werden ihm nur 46 Millimeter attestiert. Dieser Unterschied ist entscheidend, denn erst ab 55 Millimetern Erweiterung wird eine Operation für notwendig angesehen. Und dies war nicht der einzige Fehler, der zum vorzeitigen Tod des Mannes führte. Als das Aneurysma riss, wurde er von seiner Hausärztin mit Verstopfung diagnostiziert und nach Hause geschickt. Acht Stunden später kam er in die Notaufnahme und erst weitere vier Stunden danach wurde erkannt, was wirklich vorlag. Der Krankenwagen, der ihn in die Kardiologie bringen sollte, brauchte eine Stunde, um ihn abzuholen, und er verstarb, bevor er das Krankenhaus erreichte.