Vergünstigte Flughafengebühren an schwachen Tagen
Im Kampf um die Wiedereinführung der vergünstigten Flughafengebühren (das Wochenblatt berichtete) konnten die Kanaren nun einen Teilerfolg verzeichnen.
Madrid – Derzeit wird in Madrid darüber diskutiert, zumindest an verkehrsschwachen Tagen die Flughafengebühren für Flüge zwischen dem Festland und den Inseln um 50% zu senken. Noch müssen Senat und Abgeordnetenhaus ihre Zustimmung erteilen, doch da der Gesetzesvorschlag von der regierenden Partido Popular (PP) eingebracht wurde, die in beiden Kammern die Mehrheit hat, kann mit einer Umsetzung des Vorschlages gerechnet werden.
Sinn und Zweck der Maßnahme ist die Förderung des Flugverkehrs zwischen Festland und den Kanaren an den typisch schwachen Tagen. In den Genuss des Gebührenerlasses sollen die Fluggesellschaften kommen, die an jenen Tagen Flüge anbieten. Allerdings können sie dann nicht mehr den 15%-Rabatt auf Start- und Landegebühren für Festlandsflüge in Anspruch nehmen. Außerdem muss die jeweilige Fluggesellschaft ihr Flugprogramm an den anderen Tagen unverändert aufrechterhalten.
Im Januar können die Fluggesellschaften bei AENA ihren Gesamtanspruch auf die Vergünstigungen für das vergangene Jahr anmelden. Diesen Betrag wird die Flughafenbetreibergesellschaft von dem Gesamtbetrag der geschuldeten Gebühren abziehen.
Im Einzelnen soll der Flugverkehr zwischen dem Festland und diesen Flughäfen an folgenden schwachen Tagen gefördert werden: Teneriffa Süd donnerstags, Teneriffa Nord samstags, Gran Canaria dienstags, Lanzarote mittwochs, Fuerteventura dienstags und freitags und La Palma an jedem Wochentag.
„Trostpreis“
Jorge Marichal, Präsident des Hotelverbandes Ashotel, begrüßte diese Maßnahme, die insbesondere auf den Inseln mit schlechteren Fluganbindungen zur Belebung des Tourismus beitragen werde. Eine Ausweitung der Vergünstigungen auf alle Wochentage wäre jedoch vorzuziehen gewesen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Kanaren zu stärken, so Marichal.
Carlos Alonso, Leiter von Teneriffas Tourismusamt, bezeichnete das Vorhaben ebenfalls als „positiv für Teneriffa“. Allerdings kritisierte Alonso noch heftiger die Beschränkung der Vergünstigung auf schwache Tage und erklärte dies sei „nicht ausreichend“. Zumindest in der von jeher flauen Sommersaison hätten an allen Wochentagen die Gebühren herabgesetzt werden sollen, forderte Alonso. Dem Transportministerium unterstellte er, hierbei könne es sich um eine Art „Trostpreis“ handeln, um damit von für den touristischen Aufschwung wichtigeren Initiativen abzulenken. Auch wies Alonso darauf hin, dass die Fluggesellschaften ihre Flugpläne ändern müssten, um in den Genuss der Vergünstigungen zu kommen, was wiederum die Reiseveranstalter zu Änderungen zwinge.