Taxifahrer stehen infolge der Corona-Krise vor dem Ruin

(von Wochenblatt)

Teneriffa – Schwer getroffen von den Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Krise sind auch die Taxifahrer. Bereits vorher war es für viele von ihnen schwer, doch nun stehen sie buchstäblich vor dem Ruin. Der vorläufige Stillstand im Tourismus und die daraus resultierenden drastisch zurückgegangenen Fahrgastzahlen werden sich in den nächsten Wochen schwer auf das Geschäft auswirken. Und dies, obwohl die meisten Gemeinden bereits vor Tagen die Entscheidung trafen, die Taxi-Flotte auf die Hälfte zu reduzieren. So wurde es vielerorts so geregelt, dass die Taxis mit den geraden und die mit den ungeraden Lizenz-Nummern abwechselnd im Dienst sind.



In Santa Cruz sind nach Auskunft des

Vorsitzenden von Élite Taxi Tenerife aktuell nur rund 100 Taxis unterwegs,
obwohl es 360 aktive Lizenzen gibt. „Und trotzdem beträgt der Verdienst nach

einer 10-Stunden-Schicht im Schnitt gerade mal 20 Euro“, klagte Miguel Ojeda im

Gespräch mit der Zeitung El Día. Angesichts der aktuellen Lage mit

geschlossenen Schulen, Stillstand im Tourismus und auch im Kreuzfahrtgeschäft

fürchte er, dass bis September nichts zu tun sein wird.



Víctor Melián, Vorsitzender von Tele Taxi Isla

de Tenerife, sprach El Día gegenüber von einem Rückgang des Geschäfts um 90%

und übte Kritik an der Entscheidung der Inselverwaltung, die öffentlichen Busse

und Straßenbahnen zur kostenlosen Nutzung freizugeben. „Ich vermisse eine

Stellungnahme des Ressortleiters für Transport oder des Cabildo-Präsidenten mit

Hilfen für unseren Sektor“, bedauerte er.



Auch in La Laguna und Puerto de la Cruz sieht

es ähnlich aus. In La Laguna sind nur knapp 50% der Taxis in Dienst, und in
Puerto de la Cruz weniger als 25%.



Im Süden der Insel sind die Taxifahrer

indessen besorgt um ihre Gesundheit. Bis zum 19. März seien sie durch die große

Zahl abreisender Passagiere einem besonders hohen Risiko ausgesetzt gewesen,

berichtet Víctor Ramos, Präsident des Taxiverbands von Granadilla. Die Taxis
seien mit 4 bis 6 Gästen an den Flughafen gefahren. Erst nach dem 19. März sei
die Fahrgastzahl auf eine Person beschränkt worden.

Alle Taxiverbände sind sich einig, dass sie ohne

finanziellen Beistand der Institutionen dem Ruin ausgeliefert sind.


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