Ein Fünftel des BIP
Laut einer von Visa Europe in Auftrag gegebenen Studie machte die Schattenwirtschaft im vergangenen Jahr fast ein Fünftel des Bruttoinlandsproduktes aus.
Madrid – Es wurden 201,3 Milliarden Euro am Fiskus vorbei erwirtschaftet, fast 19% des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Der von A.T. Kearney und Friedrich Schneider von der Universität Linz ausgearbeiteten Studie zufolge macht die Schwarzarbeit in Spanien einen größeren Anteil der Wirtschaft aus als in Holland (16%), Deutschland (13%), Österreich (13%), Frankreich (10%) und Großbritannien (10%). Warum in Spanien weit mehr am Fiskus vorbei gearbeitet wird, begründen die Autoren mit den hohen Abgaben, der Komplexität des Steuersystems, einer schleppend arbeitenden Bürokratie mit wenig Hilfestellung sowie den beschränkten Möglichkeiten der Steuerfahnder. Diesen wird geraten, besonders in den Wirtschaftssparten Auto- und Autozubehörhandel, Bars und Restaurants, Transport, Billigunterkünfte und Catering nach schwarzen Schafen zu suchen.
Die von der Studie erfassten Daten und Fakten dürften die spanische Regierung und insbesondere das Finanzamt brennend interessieren, schließlich ist man ja auf der ständigen Suche nach Einsparungen und Mehreinnahmen.
Überraschend ist allerdings, dass sich trotz Wirtschaftskrise der Anteil der Schattenwirtschaft am BIP gehalten hat und nicht noch weiter angestiegen ist. Schon 2008 wurde 18% des Bruttoinlandsproduktes am Fiskus vorbei erwirtschaftet.