Zapatero übergibt die Leitung an die bisherige PSOE-Sprecherin von Madrid, Trinidad Jiménez
Noch sind sich die Kenner der spanischen Politszene nicht ganz einig über den Hintergrund einer der jüngsten Entscheidungen von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero. Dennoch wird sie allgemein als klug anerkannt. Zapatero kündigte am 6. September nämlich überraschend an, ein neues Staatssekretariat schaffen zu wollen, das innerhalb des Außenministeriums für Iberoamerika zuständig sein wird.
Madrid – Die Leitung übertrug er einer der populärsten Politikerinnen der Sozialisten, der bisherigen PSOE-Sprecherin von Madrid, Trinidad Jiménez.
Als einer der Beweggründe für diese Entscheidung wird die Tatsache gesehen, dass die Sozialisten ein noch kräftigeres Zugpferd finden müssen, um bei den nächsten Regionalwahlen im Mai 2007 eine Chance auf einen Sieg in der spanischen Hauptstadt zu haben. Jiménez unterlag vor fast vier Jahren dem gemäßigten Konservativen Alberto Ruiz-Gallardón. Da die Sozialistin jedoch als eine der effektivsten Mitarbeiterinnen Zapateros gilt, sollte wohl verhindert werden, dass der Wechsel für sie einen Rückschritt bedeutete.
Aus internen Quellen war sogar zu erfahren, dass Zapatero bereits bei seinem Amtsantritt im April 2004 Jiménez als eine der möglichen Kandidatinnen für das Außenministerium im Auge hatte. Nun hat er sie also durch die Schaffung eines eigenen Staatssekretariats für Iberoamerika bereits in die oberste Riege geschickt. Weiterer Aufstieg ist nicht ausgeschlossen.
Wer Jiménez bisheriges Amt übernimmt und mit aller Wahrscheinlichkeit auch Spitzenkandidat der Sozialisten in Madrid wird, darüber wurde bislang noch nichts bekannt.