In zwei Jahren sollen die Arbeiten am neuen Industrie- und Handelshafen beendet sein
Vertreter der staatlichen Hafenbehörde haben gegenüber Granadillas Bürgermeister die Fertigstellung des umstrittenen Industrie- und Handelshafens in zwei Jahren garantiert. Jaime González Cejas, Bürgermeister von Granadilla, und Esteban González González, stellvertretender Bürgermeister von Granadilla, trafen sich vor Kurzem in Madrid mit Fernando González Laxe, Präsident der staatlichen Hafenbehörde, und Álvaro Rodríguez, Verantwortlicher für Hafenplanung und -entwicklung.
Im Laufe des Gesprächs sicherte González Laxe dem Bürgermeister die für den kompletten Bau des Hafens nötige Summe von 196 Millionen Euro zu. Da die Hafenbehörde vom Staat wirtschaftlich unabhängig sei, würden Sparmaßnahmen und Streichungen beim spanischen Staatshaushalt die Fertigstellung des Projektes nicht gefährden. In zwei Jahren sollten die Arbeiten abgeschlossen sein.
Stark umstrittenes Großprojekt
Seit die Idee von einem Industrie- und Handelshafen in Granadilla aufkam, ist das Projekt stark umstritten. Insbesondere Umweltschützer lehnten sich gegen den Hafen auf und lieferten sich mit den Befürwortern, die vor allem die einhergehende Schaffung von Arbeitsplätzen hervorhoben, starke Gefechte auf allen Ebenen.
Tatsächlich waren die Umweltschützer zumindest zum Teil erfolgreich, denn kurz nach Baubeginn sprach der Oberste Gerichtshof der Kanaren im Februar 2009 „vorbeugend“ einen Baustopp aus. Grund war eine ungeklärte Unregelmäßigkeit im Zusammenhang mit der Umwidmung des Schutzstatus der Seegraswiesen auf dem Meeresboden vor Granadillas Küste. Mit der nicht minder umstrittenen Verabschiedung eines neuen kanarischen Artenschutzkatalogs Anfang Juni 2010, durch den der Schutzstatus der Seegraswiesen endgültig so entschärft wurde, dass ihre Zerstörung im zukünftigen Hafengebiet nicht mehr angefochten werden konnte, galten die Gründe für den „vorbeugenden“ Baustopp als behoben und die Arbeiten wurden wieder aufgenommen.
Hafenmolen bereits in Bau
Eine große Anzahl Zementquader liegt an der Küste bereit und dieser Tage wurde mit dem Bau der beiden Hafenmolen begonnen [dabei wird es sich um eine große äußere und eine kleine innere Mole handeln, die das Hafenbecken einschließen werden]. In Madrid vereinbarten das Rathaus von Granadilla und die Hafenbehörde, die Lizenzvergabeverfahren zu beschleunigen und sowohl derzeit als auch in Zukunft bei allen Belangen von Granadillas Industrie- und Handelshafen eng zusammen zu arbeiten. Die Gemeinde Granadilla steht mit einigen Unternehmen in Verhandlung bezüglich der Einrichtung der hafeneigenen Infrastrukturen und Versorgungen. Weitere Unternehmen interessieren sich bereits für einen Hangar.