Volksbegehren gegen Stierkämpfe in Katalonien


Die Bürger wollen die grausame Volksbelustigung verbieten lassen

Manchmal wird Politik auch von den Bürgern gemacht. So ist es jedenfalls Mitte November in Barcelona geschehen, wo einem Volksbegehren stattgegeben wurde, das vorschlägt, Stierkämpfe in Katalonien zu verbieten.

Barcelona – Katalonien ist eine der wenigen autonomen Regionen Spaniens, in denen derartige Maßnahmen möglich sind. Mit dem Volksbegehren – in Spanien „iniciativa legislativa popular“ oder kurz ILP genannt – wurde das regionale Parlament zu einer Debatte über einen nichtgesetzlichen Vorschlag zur Veränderung des katalanischen Tierschutzgesetzes aufgefordert. Im April kommenden Jahres sollen die notwendigen Schritte eingeleitet werden, die letztendlich zum Verbot von Stierkämpfen auf katalanischem Territorium führen könnten. Von dem Verbot ausgenommen wären allerdings Volksfeste, bei denen Veranstaltungen mit Stieren vorgesehen sind.

Die Initiatoren des Volksbegehrens haben nun 120 Tage (um weitere 60 Tage verlängerbar) Zeit, um eine Liste mit mindestens 50.000 Unterschriften vorzulegen, die ihr Begehren unterstützen. Daraufhin können die Fraktionen eigene Verbesserungsvorschläge einreichen, wonach die Debatte im Parlament beginnt. Wie die einzelnen Parteien bei einer endgültigen Abstimmung entscheiden werden, ist noch nicht abzusehen.

Tatsache ist aber, dass Katalonien im Kampf gegen den Stierkampf den anderen autonomen Regionen weit voraus ist. Die Stadt Barcelona hatte sich bereits 2004 gegen die Corridas de Toros ausgesprochen.




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