Bundesfinanzminister warnt vor hoher Arbeitslosigkeit junger Erwachsener
Während seines Spanien-Besuches hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble den spanischen Reformkurs gelobt, jedoch auf die große Herausforderung hingewiesen, welche die hohe Arbeitslosigkeit junger Erwachsener für das Land darstellt.
Madrid – So äußerte Schäuble, in den letzten Jahren habe Spanien die richtigen Entscheidungen getroffen und einen erfolgversprechenden Weg eingeschlagen. Nach der Immobilienblase habe Madrid es geschafft, wieder positive Ergebnisse präsentieren zu können. Die Wirtschaft befände sich wieder im Aufwärtstrend; insbesondere die Exporte hätten zugenommen und sich als Antriebskraft der Wirtschaft bestätigt.
Insgesamt fiel das Urteil Schäubles über die Lage der spanischen Wirtschaft äußerst positiv aus. Als noch vom Staat zu bewältigende große Hürde sieht der Bundesfinanzminister jedoch die hohe Arbeitslosigkeit unter jungen Erwachsenen an. Nach Meinung Schäubles könne diese nicht einfach so hingenommen werden, sonst würde eine „verlorene Generation“ entstehen, was wiederum nationalistische Tendenzen fördere.
Hinsichtlich der Steuerreform zeigte sich Schäuble überraschenderweise überzeugt davon, dass diese die Einhaltung der Defizitgrenze nicht verhindern werde. Damit nahm der Bundesfinanzminister eine gegensätzliche Haltung zur EU-Kommission ein, die dem Plan der spanischen Regierung misstraut. Die aufgrund der Einkommensteuersenkung zu erwartenden Mindereinnahmen sollen durch das zu erwartende Wirtschaftswachstum und entsprechender Mehreinnahmen ausgeglichen werden. Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos, der Schäuble auf seinem Besuch begleitete, bestätigte noch einmal das Vorhaben der Regierung und erklärte, die Zahlen des zweiten Quartals würden das Wirtschaftswachstum bestätigen und sogar die Ergebnisse des ersten Vierteljahres übertreffen.