Beim vierten Kontrollbesuch zeigten sich „die grauen Eminenzen“ gelassener
Noch vor dem Besuch der Troika, welche die Einhaltung der Bedingungen für die Bankenrettung kontrolliert, statteten Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) der spanischen Hauptstadt im September einen Besuch ab, um die Neustrukturierung des Bankensystems zu überprüfen.
Madrid – Wie bei den drei vorausgegangenen Besuchen trafen sich die Wirtschaftsexperten auch dieses Mal mit Vertretern der geretteten Banken. Personen, die bei dem Treffen anwesend waren, erklärten im Anschluss gegenüber der Nachrichtenagentur Europa Press, im Gegensatz zu früheren Besuchen habe sich die IWF-Delegation auffallend zufrieden gezeigt.
Einzig und allein eine Vorgabe der Spanischen Nationalbank habe den Wirtschaftsexperten Kopfschmerzen bereitet. Diese hatte nämlich im April auf die zunehmende Neuverhandlung von Kreditkonditionen reagiert und den Finanzinstituten vorgeschrieben, die Bedingungen zu verschärfen (Ausschluss von Karenzzeiten, auf einen Einkommensanteil beschränkter Zins, Liquiditätsnachweis der Bürgen, halbjährliche Kontrolle), die Rücklagen für unsichere Kredite auf 15% aufzustocken und die neuverhandelten Kredite hinsichtlich ihrer buchhalterischen Einordnung zu überprüfen. Am 30. September lief nun die Frist zur Erfüllung dieser Vorgaben aus. Für die Inspektoren ein Grund zur Sorge, befürchten sie doch eine Verschlechterung der Bilanzen, denn die neu verhandelten Kredite werden ihrer Natur nach mit in Zahlungsschwierigkeiten steckenden Schuldnern vereinbart und können nun nicht mehr als sichere Posten verbucht werden. Auch die Aufstockung der Rücklagen wirke sich negativ auf die Bilanzen – und auf das Kapital – der Banken aus.
Allerdings waren schon im Frühjahr mehr als die Hälfte der neu verhandelten Kredite als fragwürdig eingeordnet und die Rücklagen mehr oder weniger erhöht worden, sodass die Kontrolleure des IWF beruhigt werden konnten.
Die Ergebnisse des Abschlussberichtes stehen noch aus.