Nach jüngsten Untersuchungen
Gleich zwei jetzt veröffentlichte Berichte strafen den Mythos vom Immigranten, der das spanische Gesundheitssystem ausbeutet, Lügen. Denn, wie sich im Rahmen der Untersuchungen herausgestellt hat, Immigranten nutzen viel weniger das hiesige Gesundheitssystem als die Spanier selbst.
Madrid – Sie gehen weniger zum Hausarzt, vor allem, was den Bereich Prävention betrifft, benutzen jedoch häufiger den Notdienst der Krankenhäuser. Zu diesem allgemeinen Ergebnis sind beide Studien gekommen, die in Madrid vorgestellt wurden.
Damit wird beispielsweise die von den Konservativen (PP) mit Vorliebe betriebene Polemik Lügen gestraft, derzufolge die Immigranten das spanische Gesundheitssystem „kollabieren“.
PP-Parlamentssprecher Miguel Arias Cañete hatte vor einigen Monaten wörtlich im Abgeordnetenkongress erklärt: „Die Immigranten überlasten das spanische Gesundheitssystem und lassen in 15 Minuten Mammographien bei sich durchführen, für die sie in ihren Ländern das Gehalt von neun Monaten bezahlen müssten.“
In Wirklichkeit verhält es sich jedoch so: Die Ausländer gehen weniger zum Spezialisten als die Spanier (38,9% gegen 57,9%). Außerdem lassen sie weniger Spezialsuntersuchungen durchführen. Die Tatsache, dass sie hingegen häufiger als die Spanier in die Notaufnahme der Krankenhäuser und Gesundheitszentren gehen, wird darauf zurückgeführt, dass sie Zeitprobleme haben. Sie können es sich gar nicht erlauben, wegen eines Arztbesuches nicht zur Arbeit zu gehen, wird in diesem Zusammenhang erklärt.