Erinnerungslücke

José Ortega Cano war viele Jahre ein erfolgreicher Torero und ist immer noch eine schillernde Figur in der spanischen Gesellschaft. Mitte Mai erlitt einen schweren Verkehrsunfall, und schwebte wochenlang zwischen Leben und Tod.

Sevilla – Er war auf einer Straße in der Nähe von Sevilla mit seinem Wagen auf die Gegenfahrbahn geraten und es kam zu einem Frontalzusammenstoß. Der Fahrer des anderen Fahrzeugs, ein Familienvater, der auf dem Weg zur Arbeit war, starb noch am Unfallort. Jetzt wurde der Unfall vor dem Gericht in Sevilla verhandelt. Obwohl die Polizei festgestellt hatte, dass er das Dreifache der erlaubten Alkoholmenge im Blut hatte und 125 km/h statt der vorgeschriebenen 90 km/h gefahren war, erklärte sich Ortega Cano, der noch immer im Rollstuhl sitzt, für unschuldig. Er habe keinerlei Alkohol getrunken und seine Lippen nur mit ein wenig Champagner benetzt. Außerdem sei er sicher, kurz vor dem Aufprall nur 80 bis 90 km/h gefahren zu sein. Eine kurze Bewusstseinsstörung aufgrund eines Herzleidens könnte der Grund sein, dass er auf die Gegenfahrbahn gelangte. Vor dem Gericht erwarteten ihn Freunde und Nachbarn des Todesopfers mit wüsten Beschimpfungen.