Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)
Billiges Geld und eine überzeugende Anlageidee regten in der Vergangenheit stets die grenzenlose Gier der Menschen an und führten letztendlich immer zu einer Spekulationsblase. Im 17. Jahrhundert spekulierte halb Holland mit Tulpenzwiebeln, bis deren Preise astronomische Höhen erreichten.
Dem New Yorker Börsenkrach des Jahres 1929 gingen wirtschaftlich hervorragende Jahre voraus, damals lockten Hunderte von innovativen Unternehmen neue Aktionäre an. Vor zehn Jahren, in der Technologiehausse, kauften Aktionäre Technologieunternehmen, egal wie hoch ihre Defizite waren, Hauptsache sie hatten etwas mit Hightech zu tun.
Die derzeitige Krise ist nicht von einer Massenspekulation begleitet. Sie spielt sich bislang noch weitgehend innerhalb des Finanzsystems ab. Der DAX-Index hat zwar gegenüber seinem Hoch vom Sommer 2007 rund 20 % eingebüßt, aber dabei eigentlich nur verloren, was er in der ersten Jahreshälfte 2007 gewonnen hatte. Im Moment haben wir immer noch eine Krise der Profis. Allerdings muss den Finanzunternehmen von Notenbanken und Regierungen so viel Geld zur Verfügung gestellt werden, dass es letztendlich jeden treffen wird.
Für den privaten Anleger stellt sich die Frage: Was tun? Die Aktienkurse sind gesunken und damit auch die Preise für viele Aktienfonds und Zertifikate. Die Zinsen sind gestiegen und damit sind die Kurse der Obligationen gefallen. In Europa sind jetzt zwar die Zinsen für kurzfristige Anlagen recht hoch, dafür sind die Renditen für langfristige Staatsanleihen immer noch niedrig. Wer im Ausland investieren will, muss auf die Wechselkurse achten, denn der Euro ist stark.
Ruhe bewahren lautet die Devise
Die Finanzmarktforschung hat für den Privatanleger eine klare, allerdings vielleicht nicht willkommene Botschaft parat: „Man sollte in Krisenzeiten gar nichts tun, sondern einfach die Ruhe bewahren.“ Das widerspricht der Stimmung der meisten Anleger. Oft ist Aktionismus angesagt, schnell noch verkaufen, denn die Kurse könnten weiter fallen, oder schnell noch kaufen, um Aktien (möglicherweise) billig zu erwerben.
Der wissenschaftlich fundierte Rat, nichts zu tun, stützt sich auf eine sehr simple Erkenntnis: Brauchbare Prognosen sind nicht erhältlich. Der DAX-Index kann noch 2.000 oder 3.000 Punkte fallen, es kann aber auch sein, dass er sich auf dem aktuellen Niveau stabilisiert und anschließend wieder erholt. Es gibt keine seriösen Verfahren, jedem dieser Ereignisse eine zuverlässige Eintrittswahrscheinlichkeit zuzuordnen.
Dem langfristigen Investor machen kurzfristige Kurstaucher an den Aktienbörsen nichts aus. Denn über die Jahre werden diese höheren Schwankungen durch eine höhere Rendite kompensiert. Aber es hilft Ihnen nichts, wenn man Ihnen vorrechnet, dass, wenn Sie 1969 in Aktien investiert hätten, Sie mit einer jährlichen Rendite von 8 % nach Hause gegangen wären. 39 Jahre sind für viele Anleger kein realistischer Zeithorizont. Die meisten von uns blicken kaum mehr über einen Horizont von fünf Jahren hinaus. Die Lebensumstände ändern sich viel zu schnell und Anlagekonzepte müssen flexibel darauf reagieren können. Wahrscheinlich wären demjenigen, der 1969 investierte, bereits 1994 Zweifel an seiner Strategie gekommen, denn zu diesem Zeitpunkt hatte er schon mehr als 1/3 seines Investments eingebüßt.
Bei der Geldanlage des Privatanlegers soll möglichst konstant Vermögen aufgebaut und Verluste sollen möglichst vermieden werden. Dies gelingt nur, wenn man eine Mischung zwischen Aktien und festverzinslichen Werten herstellt. Allerdings braucht es auch bei diesem Investment Geduld und einen langfristigen Anlagehorizont. Vor allem dürfen keine Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen werden, denn sie behindern auf jeden Fall den Erfolg des stetigen Vermögensaufbaus.
Die optimale Rendite-Risiko-Struktur eines Portfolios ist mit einem zuverlässigen Partner regelmäßig zu überprüfen und anzupassen. Hat man zum Beispiel eine Struktur bestehend aus 50 % DAX-Index-Werten und 50 % festverzinslichen Wertpapieren gewählt, so schloss das schlechteste Jahr der letzten 40 Jahre mit –24 % ab und im schlimmsten Fünfjahreszeitraum ergab sich eine Rendite von –3,9 %. Im besten Fünfjahreszeitraum hat der Anleger allerdings eine Rendite von 129 % erzielt und in den letzten 40 Jahren ergab sich eine durchschnittliche Rendite von 8,2 % pro Jahr.
Mehr Informationen?
Am 14. November 2008 findet für unsere geladenen Gäste in Puerto de la Cruz im Hotel Garoé ein privater Vortrag statt. Haben Sie Interesse? Dann wenden Sie sich unter der Telefon-Nr.: 922 575496 an Herrn Robert Burlon.