Am besten funktioniert die Sanidad Pública in Navarra
Das öffentliche spanische Gesundheitswesen erfreut sich bester Gesundheit. Das zumindest ist dem siebten Jahresbericht des Dachverbands der Vereinigungen zur Verteidigung des öffentlichen Gesundheitswesen, FADSP, zu entnehmen.
Madrid – Allerdings, so wird einschränkend betont, gelte dies nicht für alle autonomen Regionen und die Unterschiede seien teils gravierend.
Am besten funktioniert dem Bericht zufolge die Sanidad Pública im nordspanischen Navarra, gefolgt von den Regionen Asturien, Kastilien-León und Aragonien. Am Ende dieses Rankings stehen hingegen Galicien, Madrid und die Kanarischen Inseln. Den letzten Platz belegt allerdings erneut die Comunidad Valenciana bzw. Valencianische Gemeinschaft, die seit Beginn der jährlichen Untersuchungen der FADSP bis auf einmal im Jahr 2006 immer an letzter Stelle der autonomen Regionen mit dem besten Gesundheitswesen standen.
Die Liste wird unter Anwendung verschiedener Parameter erstellt, die unter anderem Daten wie die Pro-Kopf-Ausgaben der jeweiligen autonomen Gesundheitswesen und die Anzahl der vorhandenen Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner miteinander vergleichen. Doch auch subjektive Aspekte wie die Zufriedenheit der Patienten fließen mit ein.
Bei einer maximal zu erreichenden Punktezahl von 74 und einem Minimum von 18, erreichten die autonomen Regionen eine durchschnittliche Bewertung von 55,52 Punkten. Einigen Regionen wurden dabei Punkte abgezogen, weil sie einige Sparten des öffentlichen Gesundheitswesens in Privathand abgegeben haben. Das ist beispielsweise in Katalonien, La Rioja, Kastilien-León, den Balearen, Galicien, Madrid und Valencia der Fall, die teils private Unternehmen für Dienstleistungen in Anspruch nehmen, die eigentlich in öffentlicher Hand liegen sollten. Generell könne gesagt werden, dass in diesen Regionen das Gesundheitswesen schlechter funktioniere, heißt es diesbezüglich. Die Auswirkungen auf das Ranking sind allerdings nur gering, dieser Faktor fällt nämlich nur mit 5% ins Gewicht.
Bei einigen Faktoren, so wird weiter erklärt, sei die Diskrepanz zwischen den Regionen unglaublich groß. So übersteigen beispielsweise die Pro-Kopf-Ausgaben im Gesundheitswesen von Navarra oder dem Baskenland die von Regionen wie den Balearen oder der Comunidad Valenciana um 50% und in Katalonien gibt es 73% mehr Krankenhausbetten als zum Beispiel im südspanischen Andalusien. Ein Allgemeinarzt in Kastilien-La Mancha ist für 692 Patienten weniger als sein Kollege auf den Balearen zuständig.