800.000 Euro für das Leben von sechs Kaiseradlern


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Ein Viehzüchter steht vor Gericht, weil er bedrohte Greifvögel vergiftete

Ein Viehzüchter aus der Provinz Ciudad Real, südlich von Madrid, steht in Valdepeñas vor Gericht, weil er im Januar 2012 sechs Adler vergiftet hat. Nun verpflichtete ihn der Richter, 800.000 Euro Kaution zu hinterlegen, und setzte damit die zu erwartende Geldstrafe für das Delikt sehr viel höher an, als gesetzlich vorgegeben.

Valdepeñas – Im Strafgesetzbuch sind darüber hinaus für das Jagen mit Giftködern Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren vorgesehen. Die getöteten Greifvögel gehören der vom Aussterben bedrohten Art der Spanischen Kaiseradler (Águila Imperial Ibérica) an. Ihr Bestand wird auf knapp 150 Paare in der Region und etwa 250 in ganz Spanien geschätzt.

Ebenfalls rigoros geht ein Gericht in Jerez de la Frontera gegen einen Jagdaufseher vor, der ebenfalls Anfang 2012 drei Milane, einen Fuchs, zwei Hunde und ein Ichneumon, ein kleines Raubtier, verwandt mit dem afrikanischen Mungo, mit Gift getötet haben soll. Hier wurde die Kaution auf 34.000 Euro festgesetzt.

In beiden Fällen tritt die Spanische Ornithologische Gesellschaft SEO/Bird Life als Nebenkläger auf. David de la Bodega, der Koordinator der Kampagne gegen den Einsatz von Gift, betont, dass durch die hohe Kaution der Schwere des Schadens, der durch den illegalen Einsatz von Gift entsteht, Rechnung getragen wird. Tatsächlich hat der Richter im Fall der sechs getöteten Adler von Valdepeñas ein deutliches Zeichen gesetzt. Im Dekret 67/2008 über bedrohte Wildtiere der Autonomen Region Castilla-La Mancha wird der Wert eines jeden Exemplars mit 60.000 Euro beziffert. Die Kaution von 800.000 Euro geht von mehr als dem Doppelten aus und entspricht einer möglichen Geldstrafe von 133.000 Euro pro Tier.




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