Kommunikationsgewohnheiten ändern sich
Dass die Spanier allgemein sehr kommunikationsfreudig und immer für einen Plausch zu haben sind, dürfte allgemein bekannt sein. Aber sind sie tatsächlich die geschwätzigsten Europäer? Wenn man als Indikator die Verbreitung von Handy-Chats nimmt, heißt die Antwort ja.
Internet auf dem Handy und Kurzmitteilungsdienste verbreiten sich derzeit in ganz Europa rapide. Doch in Spanien boomt es wie in keinem anderen Land. Laut einem Bericht der spanischen Wettbewerbsbehörde Comisión Nacional del Mercado y de la Competencia (CNMC) sind die Spanier die Europäer, die am intensivsten Messaging-Dienste wie WhatsApp oder Line nutzen. Ganze 98% der Mobiltelefone im Lande haben einen solchen Dienst installiert.
Mobilfunk-Experten führen dies einerseits tatsächlich auf die Kommunikationsfreudigkeit der Südländer zurück. Viel ausschlaggebender waren jedoch die hohen SMS-Gebühren in Spanien, als WhatsApp auf den Markt kam – die Kurzmitteilungen waren hierzulande viel teurer als in anderen Ländern.
Der bereits im Januar erschienene Bericht der CNMC zeigten auf, dass 51,5% der spanischen Nutzer täglich solche „Over the top”-Dienste nutzen, in die der Mobilfunkprovider nicht direkt involviert ist. 83% der Smartphone-User tun es mindestens einmal pro Woche. In Holland seien es zum Vergleich nur 63%.