Der Dienst soll zukünftig in vielen Handymodellen fest verankert sein
Seit dem Erfolg der Smartphones muss man für eine Kurzmitteilung nicht mehr zwingend bezahlen. Gratis-Dienste wie WhatsApp haben in kurzer Zeit die gute alte SMS revolutioniert.
Madrid – Jetzt kündigen die Mobilfunknetzbetreiber mit Joyn den Nachfolger der SMS an. Der multimediale Kurznachrichtendienst soll künftig in vielen neuen Handys fest verankert sein, ohne zuerst eine App herunterladen zu müssen. Los gehen wird es im Sommer zunächst in Spanien. Deutschland und andere Länder folgen.
Aus RCS-e wird Joyn
Was bisher unter dem Namen Rich Communication Suite-enhanced (RCS-e) entwickelt wurde, wird nun schlicht „Joyn“ heißen. Der IP-basierte Nachrichtendienst soll die SMS ablösen und neben Nachrichten als Chat auch Bilder, Videos und Sprachnachrichten übertragen. Viele große Netzbetreiber, darunter die Telefónica und die Deutsche Telekom, unterstützen die Technik. Die Branchenvereinigung der Mobilfunkanbieter GSMA stellte den Dienst kürzlich auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona vor. Die Mobilfunkanbieter wollen sich mit Joyn eine neue Einnahmequelle erschließen und die rückläufigen Umsätze mit SMS kompensieren.
Videochat und Filesharing
Ob das gelingt, hängt von den Vorteilen gegenüber den meist kostenlosen Diensten wie Whatsapp ab. Die Spezifikationen von RCS-e sehen jedenfalls neben Textchat auch Video-Nachrichten, gemeinsame Bildbearbeitung und Filesharing vor.
Was der Dienst kosten soll, wurde noch nicht bekannt. Zu den Unterstützern des Messaging-Dienstes zählen auch namhafte Gerätehersteller wie Nokia, HTC, Huawei, RIM, LG, Motorola, Samsung, Sony und ZTE.