Schwere Zeiten für Seniorenheim

Stadtverwaltung La Orotava unterstützt die Stiftung von Santa Rita mit 44.000 Euro

Soziale Einrichtungen, die auf öffentliche Zuwendungen angewiesen sind, haben es auf den Kanarischen Inseln gegenwärtig nicht leicht. Schwere Zeiten macht auch das Seniorenheim „Hogar Santa Rita“ in Las Dehesas bei Puerto de la Cruz durch.

Das stattliche Gebäude, in dem ein Altersheim untergebracht ist, verdankt die Gesellschaft dem unermüdlichen Einsatz des charismatischen katholischen Pastors Padre Antonio, der 2011 verstarb. Der Bau des Zentrums wurde durch Spenden finanziert, die Padre Antonio größtenteils durch die Idee, sogenannte „Himmelsstückchen“ zu verkaufen, eintreiben konnte. Seine Idee baute auf dem christlichen Gedanken auf, dass gute Werke auf Erden im Jenseits belohnt werden. Und so verkaufte die von ihm gegründete Stiftung fleißig und mit Erfolg „Himmelsstückchen“ an Spender. 2001 konnte das moderne Zentrum eröffnet werden. 12 Millionen Euro kamen allein durch den Verkauf von „Himmelsstückchen“ zusammen.

Heute leben in dem Heim 752 zum Teil pflegebedürftige Senioren. Viele davon sind Sozialfälle, denn gerade für sie hatte Padre Antonio dieses Zentrum erdacht. „Ein Luxushotel für Arme“ pflegte er seine Zielsetzung bei diesem Projekt zu beschreiben. Durch Abkommen mit verschiedenen Institutionen, die sich zu Subventionen verpflichteten, konnte sich das neue Heim „Santa Rita II“ über Wasser halten.

Doch in Krisenzeiten fließen die Hilfen aus verschiedenen Quellen nicht mehr so regelmäßig wie vereinbart. Seit Anfang 2013 steckt die Stiftung in der Krise, hat Schwierigkeiten, die Raten der verschiedenen Kredite zu tilgen. Wie die Heimleitung berichtete, ist das Sozialamt allein fünf Monate mit den Zahlungen für die 64 angemieteten Betten im Rückstand. Auch die bürokratischen Hürden für die Anerkennung der Pflegebedürftigkeit spielen eine Rolle, denn bislang wurde nur 48 der 752 Heimbewohner dieser Status zuerkannt. Wenn die zahlreichen laufenden Anträge bewilligt würden, könnte dies beachtliche monatliche Zusatzeinnahmen bedeuten.

Das hauseigene Hallenbad, in dem bei einer Wassertemperatur von 30 Grad die Voraussetzungen für Hydrotherapie gegeben waren, und das außerdem über einen Saunabereich, Whirlpool und Massageduschen verfügt, musste bereits wegen der finanziellen Not geschlossen werden. Die monatlichen Verluste von 10.000 Euro waren für die Stiftung nicht mehr zu tragen. Personal musste entlassen werden, und dieser Bereich der Anlage wurde geschlossen.

Immerhin hat die kanarische Regierung nun Mittel beigesteuert, um die Schulden der Stiftung bei der Sozialversicherung zu tilgen, die auf 1,3 Millionen Euro angestiegen waren. Auch die Gemeinde La Orotava, aus der 84 Bewohner von Santa Rita II stammen, hat ihren Obolus für das Jahr 2014 bereits geleistet. In einem Treffen zwischen Bürgermeister Francisco Linares und dem Präsidenten der Stiftung sowie dem Heimleiter kam es zu der Zusage von 44.000 Euro für Santa Rita II in diesem Jahr.