Rettung mit vereinten Kräften

Badestrand Fañabé wäre einem Wal fast zum Verhängnis geworden

Ein Zwergpottwal (Kogia breviceps), der offensichtlich die Orientierung verloren hatte, strandete am 12. Juli am Badestrand Fañabé im Süden Teneriffas.

Die herbeigerufenen Mitarbeiter des Umweltamtes konnten den Meeressäuger mit tatkräftiger Hilfe von freiwilligen Helfern und Beamten der Ortspolizei, die sich angesichts der Not des Tieres nicht scheuten, in Uniform ins Wasser zu gehen, wieder in tiefere Gewässer bringen und so retten.

Wie Manuel Carrillo von der Natur- und Tierschutzstiftung „Canarias Conservación“ und der Unterwasserfotograf Sergio Hanquet bestätigten, handelt es sich bei dem Zwergpottwal um eine selten zu beobachtende Art, die meist nicht in Küstennähe kommt.

Der Zwergpottwal gehört zur Familie der Pottwale, erreicht allerdings nur eine Länge von 3,3 Metern und ein Gewicht von bis zu 400 Kilogramm. Der Kopf macht maximal 15% der Körperlänge aus. Während die Schnauze bei den Jungtieren im Profil noch relativ spitz ausgebildet ist, wird sie bei ausgewachsenen Tieren zunehmend kantiger bis rechteckig, was ihnen ein haiähnliches Aussehen verleiht. Sie leben weltweit in tropischen und gemäßigten Meereszonen, vorwiegend in tiefen Gewässern und kommen selten in die Nähe der Küste. Da Zwergpottwale selten im Meer beobachtet werden und das meiste Wissen von Untersuchungen gestrandeter Tiere stammt, weiß man über ihre Lebensweise relativ wenig. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Tintenfisch und Krebstieren. Vermutlich sind sie ausgezeichnete Taucher, die ihre Nahrung in Tiefen von 200 bis zu 1200 Metern fangen. Eine Besonderheit der Zwergpottwale ist, dass sie bei Bedrohung eine dunkle Darmflüssigkeit ausstoßen können, die ihnen, ähnlich wie den Tintenfischen, die Flucht vor Feinden ermöglicht.