Die Direkt-Zuschüsse wurden abgeschafft, dafür aber die freiwilligen Beiträge der Steuerzahler erhöht
Nach monatelangen diskreten Verhandlungen gelang es der spanischen Regierung am 22. September einen neuen Finanzierungspakt mit der katholischen Kirche zu schließen.
Madrid – Die bisherige Regelung geht auf 1979 zurück und wurde seitdem nur einmal im Jahr 1988 leicht verändert. Nach dem neuen Beschluss fallen sämtliche Direkt-Zuschüsse, mit denen der Staat alljährlich die katholische Kirche mitfinanzierte, künftig weg. Im Gegenzug wurde jedoch der Prozentsatz der freiwilligen Beiträge, die die Steuerzahler über ihre Einkommenssteuererklärung der Kirche zukommen lassen können, von 0,5239 auf 0,7% erhöht.
Durch das Abkommen, das am 1. Januar 2007 in Kraft tritt, wird außerdem die Befreiung der Kirche von der Mehrwertssteuer aufgehoben. Eine Auflage, die schon seit längerem von der Europäischen Union gefordert wird. Des Weiteren ist die Kirche dazu verpflichtet, einen jährlichen Wirtschaftsbericht vorzulegen, in dem die Nutzung der aus den freiwilligen Beiträgen erzielten Einnahmen nachgewiesen werden muss.
Vize-Regierungssprecherin María Teresa Fernández de la Vega erklärte, durch die Neuregelung gewinne das Finanzierungssystem der Kirche an „Transparenz“.
In den letzten Jahren hat die spanische Regierung die katholische Kirche mit jährlich 30 Millionen Euro bezuschusst. Durch die freiwilligen Beiträge der Steuerzahler erzielte sie außerdem rund 100 Millionen Euro.