Qualität der Guachinches soll verbessert werden

Strengere Auflagen sollen zunächst in La Orotava und Los Realejos gelten

Was in Deutschland eine Straußwirtschaft, in Süddeutschland die Besenwirtschaft ist, nennen die Tinerfeños Guachinche. An der Tür hängt kein Strauß oder Besen, sondern meist ein Schild auf dem zu lesen ist: „Se vende vino“.

Die Guachinches sind meist urige Lokale, zum Teil kleine Garagen und nur einfach ausgestattete Schuppen, in denen Wein ausgeschenkt wird und kleinere Gerichte serviert werden. Unter der hiesigen Bevölkerung erfreuen sich diese Straußwirtschaften wegen ihrer Gemütlichkeit und – nicht zu vergessen – der günstigen Preise großer Beliebtheit. Natürlich darf nicht vorausgesetzt werden, dass der ausgeschenkte Wein zu Lobeshymnen inspiriert. Die Qualität variiert von einer Wirtschaft zur anderen. Von der Inselverwaltung aus soll nun dafür gesorgt werden, dass die Guachinches an Niveau gewinnen. Geplante Maßnahmen sind Qualitätskontrollen der Weine sowie eine stärkere Überwachung der Einhaltung der Auflagen. Ein entsprechendes Abkommen wurde zwischen dem Winzerverband des Orotavatals und dem Dachverband Asviten sowie dem Cabildo unterzeichnet.

Ebenso wie die Straußwirtschaften in Deutschland gelten die Guachinches nicht als Gaststätten und sind damit von den gewerblichen Auflagen entbunden. Trotzdem müssen sich die Betreiber an bestimmte Vorschriften halten die verhindern sollen, dass sie den angemeldeten Restaurants und Gaststätten Konkurrenz machen. Demnach dürfen die Guachinches nur eine begrenzte Zeit des Jahres geöffnet sein – zwischen drei und maximal sechs Monaten. Der Ausschank alkoholischer Getränke (außer Wein) sowie Bier, Erfrischungsgetränke, Kaffee und Tee ist nicht gestattet. Das Speisenangebot darf maximal drei Gerichte umfassen. Obst, Nachspeisen und Eis dürfen nicht verkauft werden.

Der Inselbeauftragte für Landwirschaft, José Joaquín Bethencourt, kündigte an, dass die Qualitätskampagne zu­nächst in den Guachinches im Orotavatal und in Los Realejos durchgeführt wird. Später könnte sie auf das Weinanbaugebiet Tacoronte-Acentejo und danach auf die ganze Insel ausgedehnt werden. Das Cabildo wird bei der Kampagne den Part des Vermittlers übernehmen und unter anderem die Erfüllung der Hygiene- und Sicherheitsauflagen überwachen.