Der Spanische Rechnungshof hat jetzt ein endgültiges Urteil über die spektakuläre Plünderung des Vermögens der Stadt Marbella zwischen 1991 und 1999 gesprochen.
Madrid – In der Zeit, als die Partei Grupo Independiente Liberal – GIL – mit dem inzwischen verstorbenen Bürgermeister und ehemaligen Präsidenten des Fußballclubs Atlético de Madrid, Jesús Gil y Gil, im Rathaus von Marbella regierte. Die vier Erben des berühmt-berüchtigten Politikers müssen jetzt einschließlich Zinsen rund hundert Millionen Euro zurückzahlen. Die Kinder Gils hatten sich geweigert, das geerbte Vermögen herauszugeben und argumentieren, nicht sie hätten die Gelder der Stadt verwaltet und die Summe von 81 Millionen Euro „an die Seite geschafft“. Doch das lassen die Richter des Tribunals nicht gelten. „Wer ein Erbe akzeptiert, übernimmt nicht nur die Rechte, sondern auch die Pflichten, die daraus resultieren. Außerdem war zu der Zeit, als sie es akzeptierten, bereits bekannt, welche schweren Vergehen ihrem Vater vorgeworfen wurden“, heißt es in der Begründung.