Nach wiederholtem Vandalismus drängt die Stadt auf Inbetriebnahme der Überwachungskameras
Teneriffa – Die kanarische Regierung hat den Stadtpark von Santa Cruz de Tenerife zum Kulturgut (Bien de Interés General) in der Kategorie „historischer Garten“ erklärt. Damit wird das fast 70.000 Quadratmeter große Areal mit seinen Kunst- und Botanik-Schätzen im Herzen von Santa Cruz unter Schutz gestellt.
Bürgermeister José Manuel Bermúdez nahm die Nachricht mit Genugtuung zur Kenntnis und stellte fest, dass der Beschluss der Regionalregierung, diesen Park als wertvoll anzuerkennen, „nur etwas offiziell macht, was wir alle schon wussten“. Er hoffe, fügte Bermúdez hinzu, dass die Erklärung vorgesehene kleinere Bauarbeiten durch bürokratische Formalitäten nicht erschwere.
Der Parque García Sanabria gilt als die grüne Lunge der Stadt und gleicht mit seiner Pflanzenvielfalt einem botanischen Garten. Kleine Wege schlängeln sich am Rande des großen Hauptspazierweges von der Avenida 25 de Julio bis hin zur Blumenuhr am Anfang der Calle del Pilar. Zwischen den Pflanzen laden Bänke zum Ausruhen ein, und im Herzen des Parks, beim Denkmal zur Erinnerung an Santiago García Sanabria, befindet sich ein Springbrunnen, den die Skulptur „La Fecundidad“ (Die Fruchtbarkeit) von Francisco Borges Salas ziert. In der gesamten Anlage sind moderne Plastiken im Stil einer Freilichtgalerie verteilt.
Die ersten Pläne für einen Stadtpark in Santa Cruz entstanden 1910. Schließlich wurde der Park 1926 unter dem damaligen Bürgermeister Santiago García Sanabria in Auftrag gegeben.
Zwischen 2004 und 2006 wurde der Park komplett saniert und von den Architekten Juan Manuel Palerm und Leopoldo Tabares de Nava neu gestaltet. 21 im Park verteilte Skulpturen, einige davon Werke der internationalen Skulpturenausstellung aus dem Jahr 1973, wurden restauriert und Spazierwege neu angelegt.
Vandalismus kostet Tausende Euro

Derzeit lässt die Stadt wieder Restaurierungsarbeiten durchführen, um Schmierereien an Kunstwerken zu entfernen. Immer wieder werden die im Park verteilten Kunstobjekte Opfer von Vandalismus. Stadtrat Dámaso Arteaga bedauerte, dass beispielsweise am Betonkunstwerk „Monumento alusivo al clima“ von José Blasco erst im September Graffiti entfernt wurden, was die Stadtkasse rund 3.000 Euro kostete. Nun haben Vandalen über Nacht erneut auf dem Kunstwerk herumgeschmiert.
Die für Sicherheitsfragen zuständige Stadträtin Zaida González hat sich wenige Tage später mit dem Vertreter der Zentralregierung auf den Kanaren, Enrique Hernández Bento, getroffen, um die Inbetriebnahme von 20 Überwachungskameras zu fordern, die bereits vor Jahren im Park installiert wurden.
Die spanische Regierung hatte das Einschalten der Kameras bislang wegen des Rechts auf Privatsphäre verhindert. Nun soll geklärt werden, ob durch die gestiegene Anzahl vandalischer Akte die Überwachung mit Kameras im Stadtpark gerechtfertigt werden kann.