Nur noch „gesunde“ Models auf dem Laufsteg

Pasarela Cibeles verpflichtet sich zum Kampf gegen Essstörungen beizutragen

In diesem Jahr werden keine „klapperdürren“ Models mehr bei der Madrider Modewoche Pasarela Cibeles über den Laufsteg flanieren. Das jedenfalls sieht ein Abkommen vor, das die Bezirksregierung von Madrid mit den wichtigsten Modelagenturen, dem Modedesigner-Verband und der spanischen Gesellschaft für Endokrinologie und Ernährung getroffen hat.

Madrid – Body-Mass-Index gibt den neuen Ton an

Demnach wurden, unter anderem was das Gewicht betrifft, bestimmte Minimalwerte festgelegt, die von den Models nicht unterschritten werden dürfen. Um zu gewährleisten, dass sich in diesem Jahr nicht mehr die polemischen Bilder von regelrecht bis aufs Skelett abgemagerten Mädchen wiederholen, soll für die Anstellung der Models nicht mehr die allzu „flexible“ Maßliste der Konfektionsgröße gelten, sondern der so genannte Body-Mass-Index, der sich aus dem Gewicht  geteilt durch die Größe zum Quadrat errechnet. Teilnehmen dürfen in diesem Jahr nur noch Models, die einen Body-Mass-Index über 18 haben. Demnach würden 30% der Models, die im vergangenen Jahr über einen der wichtigsten Laufstege Spaniens flanierten, außen vor bleiben.

Ausschlaggebend für die Änderung in diesem Jahr sind Empfehlungen des spanischen Parlaments von 1999 sowie die anhaltenden Proteste von Verbraucherverbänden, die in den Bildern zu dünner Mädchen eine Gefahr für die Jugendlichen sehen. Zu sehr gelten Models inzwischen nicht zuletzt bei Mädchen als Vorbilder, denen man ähneln will. Das könne die ohnehin weit verbreiteten Krankheiten Magersucht und Bulimie noch weiter verbreiten.

Die Madrider Modewoche findet in diesem Jahr vom 18. bis 22. November statt.