Nach doppelter Transplantation Mutter geworden

Erstmals in Spanien brachte eine Frau nach einer kombinierten Nieren/Pankreastransplantation ein Kind zur Welt – in der Universitätsklinik Teneriffas

Im Universitätskrankenhaus HUC auf Teneriffa wurde kürzlich die Geburt eines Babys ganz besonders gefeiert. Am 20. März erblickte ein kleiner Junge in diesem Krankenhaus das Licht der Welt, dessen Mutter sich im Mai 2003 einer kombinierten Nieren- und Pankreastransplantation im selben Krankenhaus unterzogen hatte.

Nachdem die ersten Monate nach der Geburt für Mutter und Kind problemlos verlaufen waren, wurde die Neuigkeit am 25. Juni der Presse mitgeteilt.

María del Carmen Mireles ist Diabetikerin des Typs 1 seit ihrem zwölften Lebensjahr. Im April 2003 ließ sie ihren Namen auf die Warteliste für eine Spenderniere bzw. eine Bauchspeicheldrüse setzen. Sie hatte Glück. Die Operation fand noch im Mai des selben Jahres statt, und das gute Ergebnis der Transplantation ermöglichte eine Entlassung der Patientin bereits vier Wochen später.

Zwei Jahre danach teilte María del Carmen Mireles dem Ärzteteam des HUC, das ihre Transplantation durchgeführt hatte, ihren Kinderwunsch mit. Trotz einer umfassenden Erläuterung aller Risiken der Schwangerschaft nach einer doppelten Transplantation – für Mutter und Kind – entschloss sich María del Carmen, es zu wagen. Im Juli 2006 wurde sie tatsächlich schwanger. Die Schwangerschaft verlief – selbstverständlich unter strenger ärztlicher Aufsicht – problemlos, und auch der Kaiserschnitt am 20. März 2007 erfolgte ohne Komplikationen.

Die Mediziner berichteten, dass nach einer erfolgreichen Nierentransplantation bei den meisten Frauen die in der Dialysezeit oft nicht vorhandenen Monatsblutungen wieder einsetzen. Durch die Normalisierung der Organfunktion und des Hormonhaushaltes wird auch eine Schwangerschaft möglich. Im „The National Transplantation Pregnancy Registry“ der USA sind 56 Schwangerschaften von 38 Patientinnen mit einer kombinierten Nieren/Pankreastransplantation festgehalten. Zum Vergleich: Bei Nierentransplantierten erhöht sich die Zahl der Schwangerschaften auf 1.000.

In Spanien ist María del Carmen Mireles’ Fall der erste einer doppelt Transplantierten.

Im Universitätskrankenhaus HUC in Santa Cruz wurden seit 2002 insgesamt 44 kombinierte Nieren- und Pankreastransplantationen durchgeführt. Nierentransplantationen werden im HUC seit 1981 durchgeführt – mittlerweile sind es 1.800.

Das Ärzteteam und speziell Chefarzt Antonio Alarcó betonten bei der Pressekonferenz ihre Freude über diesen Erfolg und die Geburt des Kindes. María del Carmen Mireles dankte den Medizinern und dem gesamten Personal für die hervorragende Betreuung und die liebevolle Pflege, und sprach ihren ganz besonderen Dank allen Organspendern aus: „Dank ihnen konnte ich mein Kind bekommen“. Schmunzelnd gab sie zu, dass sie eine erneute Schwangerschaft nicht ausschließt.