Pressebericht der Polizeidirektion Fürstenfeldbruck
Wie bereits (Wochenblatt vom 20.2.2008), überlistete Kittelmann am Samstag, 20.01.2007, abends, seinen Beifahrer am Autobahnparkplatz bei Sulzemoos und flüchtete mit dem Werttransportfahrzeug und einer Beute von 3,6 Millionen Euro.
Fürstenfeldbruck – Nachdem er die Beute an der Autobahnanschlussstelle Dachau/Fürstenfeldbruck in einen gemieteten Ford Focus umgeladen hatte, flüchtete er zunächst in unbekannte Richtung. Das leere Transportfahrzeug wurde kurze Zeit später aufgefunden.
Ende April 2007 erreichte dann die Brucker Ermittler die Mitteilung aus Marseille/ Frankreich, dass der Fluchtwagen des Kittelmann im Bereich des Fährhafens abgestellt aufgefunden wurde. Die weiteren Ermittlungen durch Beamte der Kripo Fürstenfeldbruck in Marseille führte zur Auffindung von Tankbelegen, die den Fluchtweg über Straßburg und Mühlhausen auf direkter Strecke nach Marseille belegten. Ferner konnte festgestellt werden, dass Kittelmann bereits am 22.01.2007 auf eine Fähre Richtung Algerien eingecheckt hatte.
Ermittlungen der algerischen Polizei ergaben, dass Kittelmann wegen eines fehlenden Visums in Algier abgewiesen wurde und vermutlich seine Flucht nach Alicante/ Spanien fortsetzen musste. Dort verlor sich die Spur. Die weitere Zusammenarbeit mit den spanischen Behörden und Fahndungsaufrufe in spanischen Medien brachten kein Ergebnis. Kittelmann blieb verschwunden.
Obwohl die Ermittler der Brucker Kripo nie die Hoffnung aufgegeben hatten, dass Kittelmann ein Mal einen Fehler machen würde, staunten sie nicht schlecht, als am Mittwoch, dem 23.04.2008, gegen Mittag, der Anruf der Kollegen aus Hof/Oberfranken einging, dass Kittelmann im Rahmen einer Routinekontrolle in einem Zug der DB kontrolliert und festgenommen wurde.
Die beiden Zivilfahnder der Polizeidirektion Hof waren im Rahmen der sogenannten Schleierfahndung im Interregio von Nürnberg nach Dresden und hielten Ausschau nach verdächtigen Personen. Routinemäßig wurden verschiedene Personen überprüft. Kittelmann wies sich mit seinem Personalausweis aus. Die weitere Überprüfung förderte die Fahndungsausschreibung zu Tage, woraufhin Kittelmann widerstandslos festgenommen und zur Kripo Hof gebracht wurde.
Nach Bekanntwerden dieser Tatsache bei der Kriminalpolizei in Fürstenfeldbruck fuhr sofort ein Team nach Hof und holte Kittelmann dort ab. Auf Anraten seines Rechtsanwaltes machte Kittelmann in seiner Beschuldigtenvernehmung keine Aussage.
Im Gespräch räumte Kittelmann jedoch den Diebstahl ein. Auch den rekonstruierten Fluchtweg bestätigte er und gab weiter an, dass er von Madrid aus in die Dominikanische Republik geflogen und nach ca. drei Wochen wieder nach Spanien zurückgekehrt war. Von dort habe er sich nach Tschechien begeben, wo, wollte er nicht sagen. Gestern war er dann mit dem genannten Zug Richtung Dresden unterwegs. Bei sich hatte er einige Tausend Euro der Beute, in Paketband verpackt. Über den Verbleib der weiteren Beute schweigt sich Kittelmann aus.
Wieder ein Mal hat sich das bayerische Prinzip der „Schleierfahndung“ an den Außengrenzen bestätigt. Nur durch die intensiven Kontrollen war dieser Fahndungserfolg möglich und das geflügelte Wort eines Fahnders hat sich bestätigt: „Wir kriegen sie alle!“