Die Anklage lautet auf Veruntreuung öffentlicher Gelder
Der Korruption und Veruntreuung öffentlicher Gelder angeklagt ist der Ex-Bürgermeister von San Miguel, Arturo González Hernández, der die Sache allerdings gelassen sieht: „Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Es stimmt, dass ich zuweilen nicht auf sämtliche erforderlichen Genehmigungen gewartet habe, um bestimmte Projekte zu beschleunigen, aber ich habe ein reines Gewissen.“
Doch die Gerichtsbarkeit sieht das anders. Im Brennpunkt steht offenbar das Gesundheitszentrum der Innenstadt. Da gebe es „Zweifel an der Art und Weise, wie der Bauauftrag vergeben wurde“.
Tatsächlich hat der einstige Bürgermeister, der im Juni verhaftet wurde, nur eine Nacht hinter Gittern verbracht. Anderntags wurde er auf freien Fuß gesetzt, ohne Kaution, jedoch bleibt die Anklage bestehen. Er selbst freute sich: „Ich war in fünf Punkten angeklagt, als ich verhaftet wurde. Nun bin ich nur noch mit einer Anklage belastet, und auch das wird sich klären.“
Der Prozess wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt; die Akte ist unter Verschluss. Er selbst hat jedoch recht unbeschwert in einem Interview mit der Zeitung El Dia erklärt: „Der einzige Punkt, den die Anklage noch nicht hat fallenlassen, ist die Veruntreuung öffentlicher Gelder. Das ist, so wurde mir erklärt, wenn man Geld aus einem bestimmten Etat für etwas anderes verwendet. Dafür müssten sie jetzt aber einen Nachweis erbringen.“
Zugesetzt hat ihm sehr wohl die Nacht im Gefängnis: „Das zermürbt.“ Und die Tatsache, dass viele bereits den Stab über ihn gebrochen haben: „Da fragt man sich doch, ob es sich wirklich lohnt, sein Leben der Politik zu widmen.“ Aber derzeit denke er noch nicht daran, sich aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen.