Die von der ehemaligen PSOE-Spitzenpolitikerin Rosa Díez gegründete Partei UPyD erreicht überraschend ein Mandat
Rosa Díez könnte in etwa als spanisches Pendant von Oskar Lafontaine beschrieben werden. Zugegeben, der Vergleich ist gewagt, doch auch die aus dem Baskenland stammende Politikerin war lange Zeit aktives Mitglied der Sozialisten (PSOE) und belegte nicht selten wichtige Ämter innerhalb der Partei.
Madrid – Doch irgendwann wuchs bei ihr die Unzufriedenheit. Warum, ist heute nicht mehr genau nachzuvollziehen, meistens ging es aber um die Antiterrorpolitik der Sozialisten. Jedenfalls wurde ihre Kritik an der Partei immer schärfer, bis man als Außenstehender schließlich nicht mehr genau wusste, zu welcher Gesinnung sie nun gehört. Manchmal klangen ihre Kritiken linksradikaler als die ihrer Partei, dann wieder hatte man den Eindruck, ein Mitglied einer rechtsradikalen Gruppierung sprechen zu hören. Lange Rede, kurzer Sinn, Rosa Díez trat 2007 schließlich aus der Partei aus und gründete ihre eigene, die Unión Progreso y Democracia (UPyD), also in etwa Vereinigung Fortschritt und Demokratie.
Zur allgemeinen Überraschung erreichte Díez mit ihrer Mini-Partei bereits bei diesen Parlamentswahlen, etwa sechs Monate nach der Gründung von UPD, ein Mandat im Abgeordnetenhaus, wobei sie die meisten Stimmen hierfür ausgerechnet in Madrid erhielt, eigentlich Hochburg der Konservativen. Politkenner gehen davon aus, dass ihre Stimmen hauptsächlich auf Kosten der Sozialisten gingen.