Das Wochenblatt wird zum 1. Oktober 2022 eingestellt
Liebe Leser, liebe Inserenten und liebe Freunde des Wochenblatts,
die Nachricht, dass wir unsere Zeitung nach fast 42 Jahren erfolgreicher Arbeit zum 1. Oktober 2022 einstellen, wird für Sie eine Überraschung aber sicher auch eine herbe Enttäuschung sein. Leider sehen wir jedoch keine Alternative zu dieser Entscheidung, die für die Geschäftsleitung und das Team sehr schmerzhaft ist.
Unsere Firmengründerin und Herausgeberin Hannelore Lindner geht aus Gesundheits- und Altersgründen mit 85 Jahren in den Ruhestand und es hat sich hat kein Nachfolger für sie gefunden. Der Grund dafür ist vor allen Dingen die schwierige wirtschaftliche Lage – rückläufige Werbeaufträge und Verkaufszahlen – sowie die allgemeinen hohen Herstellungskosten, die für den Erfolg des Wochenblatts – früher Wochenspiegel – stets ein wichtiger Faktor waren.
Als im März 2020 die Pandemie auch auf den Kanaren die Wirtschaft lahmlegte, haben wir uns, obwohl viele Kunden aus verständlichen Gründen ihre Werbeaufträge zurückzogen und auch die Urlaubsgäste ausblieben, die immer eine bedeutende Käufergruppe darstellten, entschlossen, unsere Zeitung weiterhin herauszugegeben. Wir wollten unsere hiesigen Leser nach wie vor informieren, aber auch die große Zahl von Abonnenten in Deutschland und im deutschsprachigen Ausland, die ja über einen langen Zeitraum aufgrund von Corona nicht auf die Kanaren reisen konnten.
Damals waren wir der festen Überzeugung, dass es nach der Pandemie wie gewohnt wieder weitergehen würde. Das war, wie wir später einsehen mussten, eine Fehleinschätzung. Viele Inserenten kehrten mit ihren Werbeaufträgen nicht mehr zurück, weil sie sich selbst in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befanden oder sich mit ihrer Werbung anderweitig orientiert haben und eher auf das Internet setzen.
Um die gesetzlich vorgeschriebenen Abfindungen für alle Mitarbeiter leisten zu können, die einen großen Anteil an dem erfolgreichen Werdegang des Wochenblatts hatten, und die dafür vorgesehenen Reserven nicht weiterhin aufzubrauchen, haben wir uns schweren Herzens entschlossen, die Zeitung, die fast ein halbes Leben lang unsere tägliche Aufgabe war und nun am Ende einer Epoche angekommen ist, einzustellen.
Vor 41 Jahren habe ich gemeinsam mit meiner Partnerin Teresa von Levetzow, die leider viel zu früh verstorben ist, die deutschsprachige Zeitung der Kanarischen Inseln mit dem damaligen Titel „Wochenspiegel“ unter sehr schwierigen Bedingungen gegründet. Es galten für Ausländer Vorschriften, die teilweise noch aus der Franco-Zeit stammten. Doch unser Blatt wurde sowohl von den deutschen Residenten als auch von der Geschäftswelt begeistert aufgenommen und war sozusagen ein Senkrechtstarter.
In den 41 Jahren unseres Bestehens haben wir unsere Leser nicht nur informiert, sondern konnten auch sonst vielerlei bewegen, und zum Verständnis der kanarischen Lebensart beitragen. So manches wurde zur lieben Gewohnheit, wie die Weihnachtsbescherung für die Kindertagesstätte, der Besuch von Schulklassen, dass die Vertreter der Kirchengemeinden im Wochenblatt zu Wort kamen und natürlich unsere Spendenaktion, mit der vielen bedürftigen Familien geholfen werden konnte.
An der letzten Ausgabe des Wochenblatts, die am 21. September erscheinen wird, arbeitet unser Team bereits mit dem gewohnten Einsatz.
Ihre Hannelore Lindner
Liebe Frau Lindner, liebe Mitarbeiter:innen des Wochenblatts, als ich Ihre Mail bekam, war ich fassungslos. Ich habe von 1991 bis 2010 auf Teneriffa gelebt und mir dort alle zwei Wochen Ihre Zeitung am Kiosk gekauft. Seit meinem Wegzug habe ich sie abonniert und freue mich immer, wenn ich sie im Briefkasten vorfinde. Sie hat mir immer einen guten Überblick darüber gegeben, was auf der Insel passiert. Auch die Artikel über wichtige Ereignisse in Spanien habe ich sehr geschätzt. Ich bin sehr traurig darüber, dass es das Wochenblatt nun nicht mehr geben wird! Für Ihre unermüdliche Arbeit und die stets zuverlässigen… mehr anzeigen »