Der Nilflughund gilt als Gefahr für die Obsternte und einheimische Arten
Eine Fledermausart, die von Natur aus nicht auf Teneriffa heimisch ist und deren Ausbreitung eine Gefahr für einheimische Arten bedeutet hätte, wurde vom Umweltressort der Kanarenregierung für ausgerottet erklärt, nachdem bei der diesjährigen Überprüfung keine Exemplare mehr gesichtet wurden.
Es handelt sich dabei um den sogenannten Nilflughund (Rousettus aegyptiacus), der vermutlich versehentlich aus Tierparks freigesetzt wurde und sich zunächst mit großer Leichtigkeit in der neuen Umgebung angesiedelt hatte.
Dieser Flughund kann 17 Zentimeter groß werden, deutlich größer als einheimische Fledermäuse, und ernährt sich ausschließlich von Früchten (Feigen, Orangen, Datteln, Bananen). Er bevorzugt unreife Früchte, die durch Insekten oder Pilze geschädigt sind. Dennoch wird er in seinen Ursprungsgebieten Ägypten, dem arabischen Raum, der Türkei und Zypern, als Plantagenschädling angesehen und stark bejagt. Die Art gilt jedoch nicht als vom Aussterben bedroht.
Auch auf Teneriffa befürchtete man Schäden für die Obstanpflanzungen, falls der Nilflughund sich weiter ausgebreitet hätte. Darüber hinaus sollte vermieden werden, dass einheimische Fledermäuse durch die invasive Spezies verdrängt werden.
Der Nilflughund hatte sich vor allem im Norden Teneriffas niedergelassen, im Gebiet von Punta Brava in Puerto de la Cruz bis zum Barranco Dornajo bei Los Realejos. Im Süden wurde er nur in Arona gefunden. Seit 2002 hatte man Maßnahmen ergriffen, die Tiere wieder auszurotten.
Bei der diesjährigen Überprüfung wurden keine Exemplare mehr gesichtet, und man geht deshalb davon aus, dass der Nilflughund von der Insel verschwunden ist. Zur Sicherheit ist für das Jahr 2019 noch einmal eine Überprüfung geplant.