Güímar lässt sich das Baden nicht verbieten

Carmen Luisa Castro ließ Schilder der Regionalregierung kurzerhand entfernen

Carmen Luisa Castro, die Bürgermeisterin von Güímar, lässt sich und ihren Bürgern die Butter nicht vom Brot nehmen. Nachdem das der Kanarenregierung zugehörige öffentliche Unternehmen „Puertos Canarios“, welches verschiedene kanarische Häfen verwaltet, ohne Absprache mit der Stadtverwaltung auf der Mole von Puertito de Güímar Schilder aufgestellt hatte, die unter anderem das Baden verbieten, ließ die erboste Stadtmutter dieselben kurzerhand wieder entfernen.

Auf den Schildern identifiziert sich „Puertos Canarios“ als Besitzer des Geländes und verbietet das Baden, Angeln, Müll wegwerfen und das Ausführen von Hunden ohne Leine. Auf ihrem Facebookprofil erklärte die Bürgermeisterin, diese Schilder seien ohne Absprache und Erlaubnis des Ayuntamientos angebracht worden, und sie werde keinesfalls dulden, dass sie erneut angebracht würden. Im Jahr 2000 sei zwar die Verwaltung von El Puertito an „Puertos Canarios“ vergeben worden, doch in den 15 Jahren, die seitdem vergangen seien, habe die Kanarenregierung nicht einen Cent in die Unterhaltung der Mole gesteckt. Die Bürgermeisterin ist entschlossen, dafür zu sorgen, dass niemand den Einwohnern verbieten kann, zu baden und zu angeln, wie sie es schon ihr ganzes Leben lang tun. 

Carmen Luisa Castro ist schon des Öfteren durch ungewöhnliche Unternehmensprojekte (Vergnügungspark/Erdwärme-Kraftwerk, etc.) und kreative Maßnahmen aufgefallen. Zuletzt löste sie mittels eines blauen Strichs, den sie quer durch ein Gewerbegebiet ziehen ließ, einen Hagel von kontroversen Kommentaren aus. Der Erfolg gab ihr recht, als schon kurze Zeit später jahrelang ungelöste Probleme der Instandhaltung durch drei verschiedene Gemeindever­wal-

tungen einvernehmlich geregelt werden konnten (das Wochenblatt berichtete).  

Auch in der nahe gelegenen Gemeinde Arico ist die Schilder-Maßnahme der Hafenbehörde auf wenig Verständnis gestoßen. Bürgermeisterin Elena Fumero hat das Anbringen eines Schildes in El Porís mit Erstaunen zur Kenntnis genommen und umgehend bei der Hafenbehörde einen Termin mit den Verantwortlichen angefordert, um dieses Thema und mögliche Lösungen zu erörtern.